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FILMSCREENING

MY TALK WITH FLORENCE

16. Jänner 2020, 18.00 Uhr Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, 5. OG, Hörsaal C, H6.05.01

MY TALK WITH FLORENCE (A 2015)

Offen, ungeschönt, provozierend schamfrei. Florence Burnier erzählt in diesem Interviewfilm von ihren zahlreichen Missbrauchserfahrungen, beginnend in ihrer Kindheit in der Nachkriegszeit in großbürgerlichen Pariser Vororten, als ihr Großvater sie an andere Männer weiterreichte. Durch Psychiatrieaufenthalte mundtot zu machen versucht, floh sie 1968 in ein Leben auf der Landstraße, wo sie sich prostituierte und stahl, um zu überleben. Die Kommune am Friedrichshofs von Aktionskünstler Otto Mühl schien eine geeignete Alternative, als sie für sich und ihre mittlerweile drei Kinder nach einem Zuhause jenseits aller bürgerlicher Unterdrückungsmechanismen suchte. Schon bald aber wurde klar: hier hatte der Terror sogar System. Ein System mit der Fassade eines unkonventionell-künstlerischen Charmes, dem nicht nur die internationale Kunstelite erlag, sondern sogar Polizeiapparat und Justiz. Zunächst. Florence Burnier war es schließlich, deren Intervention einen wichtigen Wendepunkt im Prozess gegen Otto Mühl bedeuten sollte. Ein radikaler, wichtiger Film. Und eine Offenheit seitens der Protagonistin, die süchtig macht. Empfohlen von #metoo-Ikone Rose McGowan.

Anschließend an das Screening folgt ein Gespräch mit Florence Burnier und Paul Poet, moderiert von Nina Stuhldreher. Neben spezifischen Fragen zum Thema des Films soll zudem die Frage zu erörtern versucht werden: Warum konnten zwar dank der #metoo Bewegung in der Film- und Theaterbranche erfolgreich einige Fälle von sexualisiertem Machtmissbrauch enthüllt werden, bleiben dagegen im Bereich der bildenden Kunst die callouts jedoch (noch) aus?