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PROJEKT

VULVA, 2021

aktuell zu sehen Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, Vitrinen im Arkadengang

Ein Projekt von Henrike Heller, Studierende MKKT, im Zuge der Lehrveranstaltung „Stadt-Raum-Geschlecht“.

Die gefilmte Performance ist ein Akt des Einnehmens von Stadtraum und dient sogleich der Sichtbarmachung des Geschlechtsorgans VULVA. Die Kulturgeschichte der VULVA ist eng mit der Situation von Frauen* in der Gesellschaft verknüpft und spielt sich zwischen Mythos und Verdrängung bzw. Verleugnung ab. Auch heute ist es noch so, dass viele Frauen* keine Worte für ihr eigenes Geschlechtsorgan haben, nicht wissen, wie dieses aussieht oder sich für ihre Vulva schämen. Zudem nimmt die Zahl der Schönheitsoperationen zu, die die angeblich falschen Vulven korrigieren sollen. Denn das vorherrschende Bild einer Vulva spiegelt nicht die Vielfalt der Realität wider. Außerdem sind weibliche Sexualität, Lust und die Menstruation ein von der Gesellschaft stigmatisiertes Thema.

All diese Aspekte sollen verdeutlichen, wie kulturell aufgeladen das Körperteil Vulva ist. Daher eignet es sich als Symbol, um auf verschiedene Themen von Frauen*, ihren Körpern und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen sie eingeengt werden, aufmerksam zu machen. Letztlich geht es bei den vorherrschenden Strukturen darum Frauen* Raum zu nehmen, sie in ihrer Entfaltung, Freiheit und ihrer Teilhabe an öffentlichem Leben einzuschränken. All diese Themen haben mit Macht zu tun. Die Macht Dinge zu benennen, zu definieren und zu beurteilen.

Da sich dieses patriarchale System auch im Stadtraum wiederfindet, soll die VULVA im Stadtraum sichtbar werden. Dieser ist bis heute nicht für alle Menschen gleichermaßen zugänglich und stark patriarchal geprägt. Die Performance ist ein Walk Act, der an verschiedenen Orten der Linzer Innenstadt auf oben bereits erwähnte Themen aufmerksam macht. Diese werden in kleinen Aktionen angesprochen und geben diesen Themen somit Raum.

Henrike Heller
Geboren 1996 in Hamburg, Deutschland
Abitur
Berufliche Tätigkeiten: FSJ Kultur im Museum August Kestner, Hannover; Museumsverband Brandenburg, Potsdam; Haus der Kulturen mosaique ev., Lüneburg
Bachelorstudium „Kulturarbeit“, FH Potsdam + Hogeschool van Amsterdam
Seit 2020 Masterstudium „Medienkultur und Kunsttheorien“, Kunstuniversität Linz
Seit 2021 ÖH Vorsitz-Team, Kunstuniversität Linz
Interessen: Kunst, Kultur, Gestaltung von Gesellschaft, intersektionalem Feminismus, Stadtraum, Sichtbarkeit und Repräsentation

Vulva, 2021 © Henrike Heller