Zum heutigen Weltfrauentag: An der Kunstuniversität Linz sind 54 Prozent der Professor*innen Frauen
Am Weltfrauentag geht es alle Jahre wieder auch um gleiche Chancen im Beruf. Ein Ziel, das viel zu selten erreicht wird, auch viele Universitäten sind weit weg von einer Gender Gerechtigkeit. An der Kunstuniversität Linz dagegen arbeiten mittlerweile 56 Prozent Frauen, was gegenüber den Vorjahren sogar eine leichte Steigerung ist. Entscheidend aber ist: Der Frauenanteil in der Gruppe der Professor*innen konnte 2021 auf 54%, gesteigert werden (2020: 50%, 2019: 44,5%). Von drei Berufungen im Jahr 2021 waren zwei weiblich. Die Universität erfüllt in allen Kollegialorganen (Universitätsrat, Rektorat, Senat, Berufungskommissionen, Curriculakommission, Arbeitskreis für Gleichbehandlung) die Frauenquote. Bei Rektorat (75%), Berufungskommissionen (66%) und Arbeitskreis für Gleichbehandlung (75%) sogar deutlich. Rektorin Brigitte Hütter: "Es ist essentiell, dass Frauen die gleichen Berufs- und Aufstiegschancen wie Männer haben. Als Universität müssen wir da auch eine Art Modell für die Gesellschaft sein."
An der Kunstuniversität Linz sind es viele Frauen, die durch ihre Arbeit und ihre Kunst von sich reden machen. Anna Jermolaewa zum Beispiel, Fotografin, deren Ausstellung „Chernobyl Safari“ heute im Wiener MAK /Museum für angewandte Kunst) eröffnet wird. Sie leitet die Abteilung Experimentelle Gestaltung. Lucie Stahl, seit Oktober 2021, Professorin für künstlerische Fotografie. Ursula Hübner, seit Ende der 1990er Jahre Professorin für Malerei und Grafik an der Kunstuniversität, die renommierte Künstlerin Christa Sommerer, die gemeinsam mit ihrem Partner Laurent Mignonneau das Masterstudium Interface Cultures aufgebaut hat, Manuela Naveau, Professorin für Critical Data und Interface Culture, Ute Ploier und Christiane Luible-Bär, Leiterin und Co-Leiterin des Master Studiengangs Fashion & Technology, aber auch Tina Frank, Kopf der Abteilung Visuelle Kommunikation.
Die Liste könnte noch lange fortgeführt werden. Einer der wichtigsten Künstlerinnen Österreichs, VALIE EXPORT, wurde, nachdem die Stadt Linz ihren Vorlass kaufte, das VALIE EXPORT Center gewidmet, wo anhand unschätzbarer Archivmaterialien geforscht wird. Und auch in den Kulturwissenschaften sind international renommierte weibliche Professorinnen aktiv: Karin Harrasser zu Beispiel, Vizerektorin für Forschung an der Kunstuniversität und neben Thomas Macho Co-Direktorin des Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK).
Im Fokus der Arbeit all dieser Frauen steht vor allem Qualität. So verwundert es vielleicht nicht, dass Ursula Hübner trotz des Ringens um Gleichberechtigung sagt: „Es ist sollte nicht entscheidend sein, ob Kunst von Frauen oder Männern, von Jungen, Etablierten oder bereits Verstorbenen geschaffen wurde. Was zu sehen, hören, und zu lesen ist, soll in unsere Wirklichkeiten eindringen und uns mit der Welt verbinden. In dieser Welt existieren Poesie und Aufklärung, Anmaßung und Ernüchterung, Mikrokosmos und Makrokosmos."