Die Fassaden der beiden Brückenkopfgebäude am Linzer Hauptplatz sowie das Universitätsgebäude am Standort Domgasse zieren seit Kurzem die senkrechten Schriftzüge „Kunstuniversität Linz – University of Arts Linz“.
In enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt und dem Kirchenmalermeister sowie Restaurator Christian Woller hat man sich an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung für die dominierende Aufschrift entschieden.
Das Design stammt von der Wiener Agentur Bleed, die eigens dafür entwickelte Schriftart nennt sich „Linz Sans“ und wird seit dem Vorjahr für die gesamte schriftliche Kommunikation der Uni verwendet.
Die „Linz Sans“-Schriftzüge am Universitätsgebäude in der Domgasse sind gut acht Meter lang.
Als Mieterin des Monumentalbaus mit NS-Vergangenheit – das Material stammt zum Teil aus den Steinbrüchen des KZ Mauthausen – sieht sich die Kunstuniversität Linz zudem verpflichtet: Mit dem Tag des Denkmals, am Sonntag, den 24.9. wird der Hof des Gebäudes am Hauptplatz 8 nach der Comiczeichnerin Lily Renée benannt, die einst vor den Nationalsozialisten mit einem Kindertransport flüchten musste. Mit Tafeln im Hof und Bannern an der Fassade sollen so Passant*innen auf die bewegte Geschichte der Künstlerin aufmerksam gemacht werden.
1921 in Wien geboren und 2022 in New York gestorben, trug Lily Renée in den 1940er-Jahren zum sogenannten Goldenen Zeitalter des Superheldencomic bei, im Vorjahr hatte sie auch noch das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik entgegengenommen. Der Hof der Kunstuniversität Linz soll nun jedes Jahr nach einer anderen Persönlichkeit benannt werden.
Rektorin Brigitte Hütter dazu: „Mit dem von Weitem erkennbaren Schriftzug machen wir die Kunstuniversität Linz sichtbar und zugänglich. Die Menschen wissen, wo wir sind und sind auch eingeladen, zu kommen. Gleichzeitig stellen wir uns mit der Benennung des Innenhofes nach Lily Renée den Gräueln des NS-Regimes, in der Verbote und Verfolgung an der Tagesordnung waren.“