David Baum und Natalie Thompson
Minigolfbahn, 2014
Architektur | Urbanistik
Inspirationsquelle für diese Bahn ist das Frühwerk der Gruppe Coop Himmelblau, die sich 1968 formierte und mit ihrer Arbeit „Villa Rosa“ auffiel – einer pneumatischen Wohneinheit“, die sich wie „Wolken verändern“ sollte: „ Dem pulsierenden Raum mit drehbarem Bett, Projektionen und Tonprogrammen. Mit der Zuluft werden dem wechselnden audiovisuellen Programm entsprechende Gerüche eingeblasen.“
Günther Feuerstein schreibt über die „Villa Rosa“: „Freiheit und Bedrängnis werden gleicherweise vermittelt und entpuppen sich als Überlagerungsprozesse, Freude und Schmerz sind kaum voneinander zu trennen. Die verwirrenden Gestänge, die Röhren, Schläuche, Leitungen ästhetisieren das Ambiente des Operationssaales, der Intensivstation.“
Die unterschiedliche Wahrnehmung von Raum – den „psychischen Grundriss“ – wollten sie auch durch ihre gegensätzliche Aktionen „Harter Raum“ und „Weicher Raum“ (1970) verdeutlichen. Für sie als „dynamisch“ zu empfindende Architektur steht unter „Spannung“. Es geht um „Spannungslinien [,die] durch den gebauten Raum laufen“ wenn sie über ihre ersten realisierten Projekte, „Reiss Bar“ und Bar „Roter Engel“ sprechen, zu der Zeit, als der Dekonstruktivismus „aufblühte“.
Bis heute beruft sich das in Coop Himmelb(l)au umbenannte Büro auf das Bild der Wolke, wenn es um ihre Projekte geht.
Elemente der Bahn:
Lüftungsrohr, Metall verzinkt (driving range): hart, dynamischer Abschlag
Segel aus LKW-Plane, weiss: weich, Landung irgendwo in der „Wolke“
-Weg 1 (Ziel):
U-Profil, Aluminium: hart, erzeugt Klang, damit fallendes Einlochen, in den Planrollenbehälter
-Weg 2 (weiterer Versuch):
Metallplatte, Stahl, gerostet: hart, erzeugt schepperndes Geräusch
Dieser Entwurf ist ein Ergebnis aus dem Entwurfsprojekt Des Pudels Kern und Handicap.