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ZUSTECHEN LOHNT SICH: L/Duftballons

Lena Waldenberger, Katrin Kirschner 
Projekt, 2014
Architektur | Urbanistik 

Wir haben uns einen Ort auf unserem Uniweg ausgesucht, den wir beide „streifen“:
den Arkadendurchgang am Uni-Brückenkopfgebäude. Wir haben auch festgestellt, dass und dieser Ort am schlimmsten in Erinnerung auf unserem Weg bleibt. Denn unter den Arkaden ist es dunkel, dreckig, feucht, und am schlimmsten: es stinkt immer sehr unangenehm, sodass alle Fußgänger den Gang so schnell wie möglich passieren wollen.

Das wollten wir ändern. Und so kamen wir auf die Idee, den Stinkegang mithilfe olfaktorischer Wahrnehmung zu verändern und zu verschönern.

Ein weiterer Punkt war aber auch den Gang durch eine Art Durchgangsbarriere leicht zu versperren, damit die Passanten auch gezwungenermaßen auf unseren Duftangriff stoßen und aufmerksam wurden. Noch dazu sollte diese Barriere erzielen, dass man durch sie aus der Alltagsroutine herauskommt, stehenbleibt und nicht in monotoner Art und Weise hindurchsprintet wie auf übliche Art und Weise.

So entstand der Duftballonvorhang: Auf dem oberen Eingangsgitter an den Arkaden montierten wir etliche Schnüre, an denen Luftballons auf Schulter,- bis Bauchhöhe hingen. In diesen Luftballons haben wir verschiedene Parfums gesprüht. Zwischen den Ballonschnüren haben sich auch einige Schaschlik-Spießchen befunden, mit denen die Duftballons zerstochen werden sollten. Damit die Passanten dieser Aufforderung auch nachkommen konnten, haben wir über dem Vorhang ein Schild befestigt mit der Aufschrift: ZUSTECHEN LOHNT SICH So entstand aus dem unangenehm riechenden Gang kurzzeitig eine etwas andere Art von Geruchserlebnis. Für fast jedermann war ein Duft dabei, doch wusste man nie welcher Duft in welchem Ballon zu „erstechen“ war.

Dieser Entwurf ist ein Ergebnis aus dem Entwurfsprojekt MY WAY.

© Lena Waldenberger, Katrin Kirschner