zum Inhalt

Jeder scheitert so gut er kann

Junge Kunst auf der Feststiege

"What's Wrong Dear" © Katrin Ganglberger

Ausstellung im Zuge des Projekts "Junge Kunst auf der Feststiege"
des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Mai bis Oktober 2020, Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, Linz

Niemand will mehr scheitern, alle wollen immer und überall das Optimum erreichen. Beim Shoppen, bei der Partnerwahl und auch sonst überall wo Menschen ihr Unwesen treiben. Dabei gehört das Scheitern am eigenen Anspruch scheinbar zu unserer DNA. Quasi vorprogrammiert! Nobody is perfect. Oder doch? Wo fängt der Erfolg an wenn das Scheitern davor keinen Platz mehr findet?

Die Arbeiten der Studierenden zeigen, dass zwischen dem grandiosen Gelingen und dem totalen Scheitern oft nicht einmal ein Blatt Papier passt. Nichts Neues? Vielleicht doch! Die gezeigten Arbeiten befassen sich mit den verschiedenen Zugängen zum Scheitern und richten den Fokus auf die unterschiedlichen Facetten dieses Begriffs.

Über das Projekt "Junge Kunst auf der Feststiege"
Das Projekt startete im Jahr 2011 und brachte seither vier Ausstellungen hervor. Ziel dabei war stets, die enge Verbundenheit mit den österreichischen Kunstuniversitäten zum Ausdruck zu bringen, vor allem aber jungen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zu geben, sich in den Räumlichkeiten des Bundesministeriums zu präsentieren. Nun wird das Projekt mit der Kunstuniversität Linz fortgeführt. 24 Studierende der Abteilung für Visuelle Kommunikation haben unter der Betreuung von A.Univ.Prof. Mag. Johannes Wegerbauer und Univ.Ass. Stefan Kreiner die Ausstellung gestaltet.

Projektbetreuung: Johannes Wegerbauer und Stefan Kreiner

Newsartikel

Ausstellungsansicht

Fotos © Mark Sengstbratl

Carina Armes, Raphael Bella, Christoph Breiner, Stefan Dorninger, Anna Eickhoff, Pia Marieke Feldmeyer, April Fowlow, Katrin Ganglberger, Micha-Matthäus Gerersdorfer, Raul Izkierdo, Martina Jäger, Jiyoon Ha, Jung Ui Lee, Yoonkyung Lee, Helena Kappelmüller, Sabine Köstler, Carina Lackner, Alisa Matern, Lukas Mittendorfer, Sophie Morelli, Bettina Mörz, Sarah Mo Praschak, Eva-Maria Schitter

Fotografie, 2020
Grafik-Design und Fotografie

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

"Fake places" Raul Izkierdo, 2019
30 × 30 cm, Acrylkaschierung
What are the differences between real and fake spaces. It is something perceived by our eyes or it is just a tri-bidimentional space which is surround you every time even when you are not
there. Our eyes can discriminate every time what is real and what is not? This pictures plays with our experience about what space is and how we interact with it. The scene around the nail was built it with paper simulating a real space.

"Wintermarkt" Alisa Matern, 2015
23 × 23 cm, im Rahmen 25 × 25 cm, Digital Druck auf Fotopapier
Es hat den Anschein, dass der Markt mit Feierlichem und absolut Frischem, mit Knackigem und Fröhlichem assoziiert werden soll. Der Wintermarkt ist eine geöffnete Kulisse, hinter der sich eine neue Szenerie des Lebens befindet. Was die Leute nicht zeigen wollen, lagern sie hinter der Grenze der Ladenstraße ab, der Zufall fügt Sachen und Realitäten in einer neuen Komposition aneinander, in einem neuen Bild, voller entblößter Details. (Russland, 2015)

"Untitled" April Fowlow, 2019
29,7 × 42 cm, Digitalfoto auf Alu-Dibond
The work embraced the concept of ›failing as good as I can‹ by doing the bare minimum and intentionally giving up with this project.

"Ebay 0,99€" Eva-Maria Schitter, 2016–2019
10 × 15 cm, Serie (10 von 99 Bilder), Installation, Digitalfotografie auf Alu-Dibond
Die abgebildeten Objektkonstrukte obliegen per se weder einer zweckmäßigen Bestimmung, noch erfüllen sie einen sachdienlichen Nutzen oder haben eine praktikable
Funktion. Macht das einen Sinn?

 

"Ein Olympischer Traum – München 1972" Bettina Mörz, 2019
90 × 60 cm (3 Bilder), Aludibond
1972 – München schafft für die Olympischen Spiele ein Sport und Erholungsgebiet – eine inszenierte Welt des Wettkampfs und der Freude mit den modernsten Sportstätten, Stadien sowie Wohn- und Kulturräumen. 2019 – Was blieb vom olympischen Traum? Eine alte Idealvorstellung – ein historischer Ort – ein dem Verfall ausgesetzter Raum?

 

"Danke Cindy Sherman" Helena Kappelmüller, 2014
41 × 51 cm, Fotocollage mit der App Hairstyle-Fun and Fashion,
Digitaldruck auf Fotopapier
Diese Arbeit ist eine Hommage an Cindy Sherman. Diese Art der Bildmanipulation unterstützt die Erforschung von Identität. ›Siegen im Cyberspace, scheitern an der Realität.‹

 

"Schnittlauch Expedition" Martina Jäger, 2019
30 × 30 cm, Alu Dibond
Sieben Jahre lang scheitere ich auf höchstem Niveau. Scheitern ist das Schönste und Größte. Scheitern passiert im Spannungsfeld zwischen dem totalen Versagen, einer bloßen Peinlichkeit und absoluter Normalität. Hier platziere ich mich, genau da wo ich bin.

 

"MAKE A HOUSE A HOME" Christoph Breiner, 2019
40 × 30 cm (4 Bilder), Ausbelichtung auf Echtfotopapier
Wohnst du noch oder lebst du schon?

 
 

"Narbenkleid" Anna Eickhoff, 2019
40 × 60 cm, Digitalfotografie auf Alu-Dibond
Narben können Geschichten von Vergangenem erzählen. Sie werden versteckt, man schämt sich für sie und sie erinnern an Trauer und Schrecken. Oder sie werden sichtbar,
stolz getragen und erzählen von Mut und Abenteuern. In dieser Arbeit stehen sie im Mittelpunkt, losgelöst von ihrem Träger und ihrer Trägerin, einfach und pur. Dabei sind sie
nicht gleich erkennbar und die Betrachtenden können sich auf die Suche begeben.

 

"Na(h) ..." Jiyoon Ha, 2019
10 × 15cm, Serie (6 Bilder), Inkjet-Print
Weniger als 1 cm ... Man ist nah aber kann nicht gut sehen, die Augen fokussieren nicht. Aber wenn das Licht noch scheint, dann existiert eine Welt auch noch.

 

"Zeit 69" Jiyoon Ha, 2019
70 × 50cm, Inkjet-Print
Es bleibt immer stehen. Doch es verändert sich immer. Denn Zeit läuft immer, während Sie jetzt atmen.

&nbsp

"Mein Bestes" Jung Ui Lee, 2019
50 × 40 cm (3 Bilder), Großformatkamera (4 × 5) mit SW Film/Digital Print
Während meiner Masterarbeit habe ich mit einer Großformatkamera viele Fehler gemacht, obwohl ich mein Bestes getan habe. Aber ich zeige euch gerne die Fehler als ›mein Bestes‹ für das Thema ›Jeder scheitert so gut er kann‹.

 

"Mein Bestes" Jung Ui Lee, 2019
50 × 40 cm (3 Bilder), Großformatkamera (4 × 5) mit SW Film/Digital Print
Während meiner Masterarbeit habe ich mit einer Großformatkamera viele Fehler gemacht, obwohl ich mein Bestes getan habe. Aber ich zeige euch gerne die Fehler als ›mein Bestes‹ für das Thema ›Jeder scheitert so gut er kann‹.

 

"Spiritus Sankti" Micha-Matthäus Gerersdorfer, 2019
70 × 100 cm. Digital Print
Nach Überwindung des klerikalen Absolutismus etabliert sich die Säkularität. Tradition und Fortschritt verweben sich und treten trostlos aus dem Nichts hervor. Ein Kruzifix erstreckt sich grafisch.

 

"point of view" Christoph Breiner, 2018
50 × 70 cm (3 Bilder), Ausbelichtung auf Echtfotopapier/Kaschierung auf Alu/ Schattenfugenrahmen
Meine Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung ob wir Menschen wirklich alle so einzigartig und vielseitig sind wie wir uns selber so gerne sehen, oder von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet, doch zu einer grauen Masse verschwimmen, deren Zweck es ist die kapitalistische Maschine gut zu schmieren. Ich sehe die Architektur als einen guten Spiegel der Gesellschaft und nutze die Technik der Mehrfachbelichtung um meine Gedanken sichtbar zu machen.

 

"Am Ende der Reise" Sabine Köstler, 2012
60 × 80 cm, Fine Art Print, gerahmt
Das Auto hat eine Bruchlandung hingelegt, die Menschen sind geflüchtet und haben das Auto mit offenen Türen im Wasser zurückgelassen. Das gescheiterte Auto steht als Sinnbild für unsere Zeit. Eine Zeit in der wir unser Mobilitätsverhalten und unseren Umgang mit Natur dringend überdenken müssen.

 

"Augenmaß 29 mm" Helena Kappelmüller, 2019
75 × 100 cm, Digital Fotografie auf Acrylglas
Dieses Bild täuscht die Vermessung eines Menschen vor. Tatsächlich wird eine Fotokopie vermessen.

 

"Das Gesuchte" Lukas Mittendorfer, 2015
100 × 70 cm, Mattes Fotopapier auf Alu-Dibond
Die Unterstandshütte 1 am Krippenstein wird zum ›Safe place‹. Nicht nur der Sonnenschein und die angenehme Frische wirken einladend, sondern auch die Einsamkeit. Mit dieser
setzte sich der Künstler zur Zeit der Entstehung des Bildes gezwungener Maßen auseinander. Der Sucher wurde wortwörtlich zum Sucher. In der Natur fand er das Gesuchte.

 
 

"Human being" Carina Armes, 2019
60 × 90 cm, Alu Dibond
Das Projekt ›Human Being‹ macht die Symbiose zwischen Mensch und Tier sichtbar. Der menschliche Körper wird in seiner wahren Form dargestellt und mit animalischen Merkmalen in Verbindung gebracht.

 

"What’s Wrong Dear?" Katrin Ganglberger, 2019
60 × 90 cm, Serie (2 Bilder), Alu-Dibond
Dieses Projekt entstand in Kooperation mit meiner Schwester Natalie Ganglberger. Bei dieser Serie handelt es sich um inszenierte Fotografien. Was ist nur passiert? Warum gibt es am Tag der Hochzeit einen Grund zum Weinen? Intention der Arbeit ist es, das Scheitern einer Ehe in einer überspitzten Form zu zeigen.

 

"econoverkill" Christoph Breiner, 2018
100 × 160 cm, Ausbelichtung auf Echtfotopapier/Kaschierung auf Alu
Die Wirtschaft ist so konzipiert, dass sie ständig wachsen muss um zu bestehen. Stillstand ist Rückschritt. Rückschritt heißt Verlust. Industrialisierung ist das Endziel. Menschen müssen mehr und effektiver Arbeiten, immer mehr Zeit investieren, die Persönlichkeit zum Wohle der Wirtschaft in den Hintergrund rücken. Es stellt sich die Frage, ob ständiges Wachstum möglich ist und wie das Resultat daraus aussieht. Das Bild zeigt den Endzustand dieser Gedanken.

 

"Vormittag" Yoonkyung Lee, 2019
80 × 60 cm, Acrylglasdruck
Ich fahre jeden Morgen zur Uni und ich sehe oft Sinnloses. Ich habe mich gefragt, ob nur ich das sehe oder andere auch. Was siehst du hier?

 
 

"failure is fiction" Pia Marieke Feldmeyer, 2019
45 × 30 cm, Direktdruck Alu-Dibond
Ich scheitere. Aber was passiert eigentlich? Wo scheitere ich? Und was ist das wirklich? Kann ich scheitern drehen? Ich drehe; drehe und wende. Gucke von oben, von unten. Mal schräg und lieber mit geschlossenen Augen. Ich drehe Scheitern auf den Kopf und etwas passiert. Ich wachse. Neun kreative Köpfe drehen sich; drehen und wenden sich. Scheitern und wachsen. Wachsen über sich hinaus.

 

"Heidi was not amused!" Carina Lackner, 2019
100 × 70 cm, Alu-Dibond
›Heidi was not amused‹ setzt sich mit den Schattenseiten der Modeindustrie und deren teilweise unmenschlichen Erwartungen an die Models auseinander. Was ist echt und was ist fake?

 

"BEST BEFORE" Helena Kappelmüller, 2019
50 × 70 cm, Digitaldruck auf Fotopapier
Mindestens haltbar bis... Siehe Rückseite.

 

"Portrait" Raphael Bella, 2019
40 × 40 cm, Alu Dibond

&nbsp

"Taurus" Stefan Dorninger, 2019
130 × 130 cm, Latex Digitaldruck
Neujahresvorsätze wie ›Die fetten Jahre sind vorbei‹ sind oft der Start eines vorprogrammierten Scheiterns. Jeder kennt ihn, den ›teuersten Kleiderständer der Welt‹. Bei Anschaffung hat
man meist gute Vorsätze, nach einer gewissen Zeit wird der Heimtrainer aber zweckentfremdet und so zum Sinnbild des Scheiterns.