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TIME OUT .13

Ausstellungsreihe DES Ars Electronica Center & DER Kunstuniversität

Waterfall III © OleksandraFesenko

14. Jänner bis 9. März 2025
Ars Electronica Center

Präsentation von zwölf Arbeiten Studierender des Bachelorstudienganges Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst. 
Begleitend zum Eröffnungsevent finden zwei Tanzperformances “Entre deux mots und “Universal Story” im Deep Space 8K statt.

Was bewegt junge Medienkünstler*innen heute? 

Welche Themen sind ihnen wichtig und welche Ausdrucksformen wählen sie, um mit dem Publikum zu kommunizieren? Ob Licht, Sound, Film, Installationen oder Performances – auf dem Weg zur eigenen künstlerischen Handschrift gilt es zu experimentieren. TIME OUT .13 ist ein Spiegel dieses Prozesses. 

Bei der Ausstellungsreihe TIME OUT – Timebased and Interactive Media Arts meets Ars Electronica handelt es sich um eine Kooperation der Ars Electronica mit der Kunstuniversität Linz. 

Kuratiert wird die Schau von Ars Electronica und Studiengangsleiter Joachim Smetschka. 

Brigitte Hütter, Rektorin der Kunstuniversität Linz
„Wir freuen uns sehr, dass Studierende des Bachelorstudiengangs Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst ihre Arbeiten bei der TIME OUT.13-Schau im Ars Electronica Center zeigen und damit ihre Kunstwerke an einem der publicityträchtigsten Treffpunkte für Medienkunst der Öffentlichkeit zugänglich machen können. Denn die jungen Künstler*innen können so mit internationalem Publikum nicht nur wertvolle Erfahrungen sammeln, sondern sich auch bestens vernetzen. Unser besonderer Dank gilt dem Ars Electronica Center für die langjährige Zusammenarbeit, die zum 13. Mal in einer Präsentation mündet.“

Joachim Smetschka, Leitung Time-based and Interactive Media Arts, Kunstuniversität Linz
„Mit der 13. Ausgabe der Ausstellungsreihe TIME OUT spannen wir einen weiten Bogen und zeigen viele Facetten aktueller Medienkunst – von Tanzperformances im Deep Space 8K über Videoinstallationen, kinetische Skulpturen und Materialexperimente, bis hin zu sehr persönlichen Themen, Fragestellungen und Einblicken in die Lebenswelten der jungen Künstler*innen aus neun Nationen. 
So vielfältig die Ausrichtung unserer Studienrichtung, so vielfältig sind auch die Arbeitsweisen, Experimente und Themen, die wir präsentieren. Die Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Center stellt eine sehr wertvolle Bereicherung für das Kunststudium dar und erweitert unseren Aktionsradius. 
Danke an das hochmotivierte Ars Electronica Team für die Einladung und die Unterstützung bei der Realisierung und Gestaltung dieser Ausstellung.“

Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter Ars Electronica 
„Bereits zum 13. Mal präsentiert die TIME-OUT-Reihe beeindruckende Werke aufstrebender Künstler*innen, die auf vielfältige Weise zeigen, wie persönliche Emotionen, systemkritische Themen oder die pure Freude an kreativer Arbeit künstlerischen Ausdruck finden. Einmal mehr bringt diese Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität Linz inspirierende filmische Werke, interaktive Installationen, Materialstudien und mechanisch-künstlerische Experimente ins Ars Electronica Center und eröffnet hier einem breiten Publikum neue Perspektiven.“

ars.electronica.art/center/time-out-13

Ausstellungseröffnung

Daniel Walter, Lynn Mayya, Janik Valler, Elena Jäger, Teo Dumitrache, Chiara Estella Wernbacher, Hannes Buchwieser, Mahsa Jalili, Hazem Wakaf, Oleksandra Fesenko, Sharon Nesyt, Milena Stępień, Florian Klammer, Naho Takeda, Cécile Bucher, Jung In Lee, Carlotta Borcherding), Seojin Moon, Minchae Kim

Interaktive Arbeiten
Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst, 2024
 

Brigitte Hütter
Gerfried Stocker, Dietmar Prammer

ausgestellte Arbeiten

Klaus – Special Episode || Daniel Walter
Klaus ist ein nach Amerika ausgewanderter Mann europäischer Herkunft, der versucht, aus seinem sehr kleinen Apartment, Einblicke in sein Leben zu geben.
Er möchte seine Erlebnisse auf einem eigenen YouTube-Kanal mit der Welt teilen und hofft, sich eine kleine Community aufzubauen, mit der er interagieren kann. Special Episode ist eine Installation, die speziell für das Ars Electronica Center konzipiert und realisiert wurde.


[ mur mur ] || Mayya Lynn (SY)
[ mur mur ] ist eine Klanginstallation, die zu einer sinnlichen Reise durch Raum und Körper einlädt und mit weißem Rauschen eine beruhigende Atmosphäre schafft.
Das Werk simuliert die subtile Dynamik des Windes und den Tanz zarter, dünner Oberflächen und erforscht das Zusammenspiel von Klang, Bewegung und Stille.

Credits:
Technical Support: Holunder Heiß


Echoes of Ferro || Janik Valler 
In der kinetischen Skulptur Echoes of Ferro geht es um die Erforschung des Zufälligen: Was definiert einen Zufall? Kann man Zufälle wiederholen?
Ein mechanischer Arm zieht Eisenstaub magnetisch in die Höhe, formt ihn zu einer tropfenartigen Gestalt und lässt ihn wieder fallen. Es ergibt sich eine repetitive Aufführung des Zufalls, ein Prozess zwischen Kontrolle und Chaos. Das System agiert konstant, das Ergebnis bleibt ein Unikat. 

Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir
Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

NOUMENON || Hannes Buchwieser (DE) 
NOUMENON, ein mit Immanuel Kants Erkenntnistheorie verbundener Begriff, beschreibt das Ungreifbare und das Unfassbare. Hannes Buchwieser versucht dem beizukommen und nutzt Video und Sound, um kleinste Veränderungen im Mikrokosmos künstlerisch aufzuzeigen. Die Frage lautet: Wie wirkt sich herkömmlicher Glitzer auf eine Wasserprobe aus? 
Gezeigt werden Mikroskopien aus dem BioLab des Ars Electronica Center, die Mikroorganismen wie Bärtierchen und Amöben offenlegen. Schnell wird deutlich, welch drastische Folgen der umweltschädliche Glitzer für die Lebensformen in der Probe hat. Zusätzlich fließen Bilder aus dem NASA-Archiv in die filmische Erzählung ein, die ökologische Veränderungen im großen Maßstab verdeutlichen.
Voice Acting: Julia Stang 
Scientific Consultant: Dr. rer. nat. Anastasia Bragina
Technical Advisor: Matthias Langer, M.Sc. 

Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

Bare Souls || Elena Jäger (DE)
Bare Souls geht auf eine Selbstbeobachtung zurück: Elena Jäger sah sich mit dem Problem konfrontiert, zu hohe, unrealistische Erwartungen an ihre eigenen Kunstwerke zu stellen. Um diesem Druck zu entkommen, hat sie für Bare Souls bewusst Techniken gewählt, die sie teils neu erlernen musste, also noch nicht perfekt beherrscht – darunter Töpferei, Zeichnen und erstmals 3D-Modellierung und -Malerei. Bare Souls zeigt das Potenzial darin „Fehler“ zu akzeptieren. 
3D-Scans: Maxemilian van der Meer 

Elena Jäger, Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

The Mark of Them || Mahsa Jalili (IR), Hazem Wakaf (SY)
The Mark of Them ist eine poetische Installation, die sich der Entfremdung und der gebrochenen Identität von Außenseiter*innen widmet; zu östlich für den Westen, zu westlich für den Osten, nicht dazugehörend und ständig davon zerrissen. Die Installation lädt die Betrachter*innen ein, sich mit den Komplexitäten von Identität und Verbundenheit in einer von Wandel und Unsicherheit geprägten Welt auseinanderzusetzen.

Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

rapidcycling || Chiara Estella Wernbacher (AT)
Ein Thaumatrop (dt. Wunderscheibe) funktioniert ähnlich wie ein Daumenkino: Eine Scheibe mit Bildern auf beiden Seiten rotiert so schnell, dass sich die Bilder in den Augen der Betrachter*innen überlagern. Inspiriert von dieser optischen Illusion entwickelte Chiara Estella Wernbacher eine Installation, die Bildschirme mit Animationen anstelle von Standbildern verwendet. Zwei Tablets sind in einem hohlen Glaszylinder mit integriertem Motor montiert – über die Rotationsgeschwindigkeit entscheiden die Besucher*innen.

Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

Persona || Teo Dumitrache (RO)
Die interaktive Installation Persona lädt Betrachter*innen ein, über die fließende und wechselnde Natur der eigenen Identität nachzudenken.
Ein Bildschirm zeigt ein geschlechtsloses, emotionsloses Gesicht in einer sich ständig verändernden Gefühlswelt. Beim Drehen eines Encoders verändert sich die Identität unvorhersehbar, begleitet wird der Prozess von einer Klanglandschaft aus synchronisierten Sound Loops. Die Hälften der virtuellen Persona und die Melodien verbinden sich und machen persönliche, unaussprechliche Emotionen erlebbar.

Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

Wasserfall III || Oleksandra Fesenko (UA)
Wasserfall III ist eine Videoinstallation, die sich mit den Themen Weiblichkeit, Selbstentdeckung, Schöpfung, Zerstörung und der Verbindung zur Natur auseinandersetzt. 
Zentral ist ein handgefertigter Teppich, der mithilfe von Tafttechniken sowie Fell und gewebten Elementen gestaltet wurde und eine natürliche, moosartige Struktur nachahmt. Vor diesem Hintergrund projiziert die Künstlerin eine filmische Reflexion über die Suche nach Identität, die Erfahrung des eigenen Körpers im Raum und das Gefühl, Teil der Natur zu sein.
Performer: Oleksandra Fesenko, Maryam Ibrahim
Technical Support: Holunder Heiß

Foto: Oleksandra Fesenko

Was wartet da draußen? || Sharon Nesyt (DE) 
Das audiovisuelle Werk Was wartet da draußen? rückt Gespräche in den Mittelpunkt, die vom Hier und Jetzt und konkreten menschlichen Erfahrungen erzählen. Sie geben einen Einblick in die persönliche Lebensrealität der Künstler*in und regen zum Nachdenken an. Parallel zur Audioerfahrung zeigt Sharon Nesyt ein gemaltes Bild, das als Leinwand für eine Zukunft dienen soll, die noch offen ist. Entfaltung und Veränderung sind die Schlüsselbegriffe.
Conversation Partners:
Yola Rentzel 
Kirill Zhemchuzhnikov
Carolina Nesyt 
Joana Martinez Kreuz

Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

Obsessive Realities || Milena Stępień (PL)
Die interaktive Installation Obsessive Realities erzählt davon, wie es sein muss, Stimmen im Kopf zu hören, die düstere Zukunftsszenarien erzählen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht ein einfaches Fahrrad, das die Idee symbolisiert, die Komfortzone zu verlassen und sich mit einem neuen Rad in einer neuen Stadt fortzubewegen. 
Im Rückspiegel sind Aufnahmen von „Was-wäre-wenn-Geschichten“ zu sehen. Diese möglichen und unmöglichen Geschichten scheinen sich immer hinter dem Rücken der fahrenden Person abzuspielen. 
Technical Support: Teodor Dumitrache

Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

Tanzperformances zur Eröffnung 

Universal Story || Florian Klammer (AT), Naho Takeda (JP), Lynn Mayya (SY)
Universal Story zeigt eine Heldenreise in drei Kapiteln: Aufbruch, Initiation und Rückkehr. Zur Aufführung gelangt eine Tanzperformance, die in enger Zusammenarbeit zwischen Tänzerin, Musikerin und Medienkünstler entstanden ist.
Choreography and Dance: Naho Takeda (JP)
Visualization and Concept: Florian Klammer (AT)
Music and Sound Design: Lynn Mayya (SY)

Fotos: Ars Electronica / Birgit Cakir

Entre deux mots || Cécile Bucher (CH), Jung In Lee (KR/AT), Carlotta Borcherding (DE), Seojin Moon (KR), Minchae Kim (KR)
Entre deux mots ist ein audiovisuelles und immersives Tanzstück, das von fünf Studierenden gemeinsam für den Deep Space 8K entwickelt wurde. 
Das Werk sucht nach dem schwebenden, immateriellen Raum zwischen den Worten – nach der Stille, dem Atem, dem Moment der Schwebe und all den Elementen, die nicht in Sprache gefasst werden können.
Visualization: Cecile Bucher (CH)
Choreography: Jung In Lee (KR)
Choreographic Assistant: Seojin Moon (KR)
Sound Design: Carlotta Borcherding (DE)
Costume Design: Minchae Kim (KR)
Special thanks to Joachim Smetschka