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Moritz Oliver Benatzky

Verhältnisse und Zeit

Beginn des PhD-Programms / Start of the PhD-Program:
SS 2022 Betreuung / Supervision:
Sabine Pollak
Lucie Stahl Immer wieder stellte ich mir in meinen Arbeiten die Fragen zu konträren Zuständen, wie z. B. dem Innen/Außen, dem davor und dahinter, dem anscheinend natürlich Folgerichtigen. Bei meinen Zeitbildern versuche ich, das hinter der Glasscheibe Gesehene mit einem Stift nach zu verfolgen bzw. nachzuzeichnen. Bei mehreren Arbeiten ist es die Beziehung zwischen analoger und digitaler Technik, welche immer wieder zu einem unerwarteten Verhältnis führt. Das Experiment z. B. etwas zu sehen, was vielleicht nicht selbstverständlich sichtbar wird, beflügelt und öffnete immer wieder neue Sichtweisen und Möglichkeiten. Ich versuchte, in meiner Bachelorarbeit die Entstehung einer Idee und einen Automatismus zu beschreiben, um dann in meiner Masterarbeit mit hyperpainting zu suchen - wo das Sichtbare und nicht Sichtbare in einer künstlerischen Praxis sein kann. Aus diesem Wechselspiel der Elemente und deren Zustände, unabhängig davon ob zwischen Objekt, Material oder Lebewesen, lassen sich ganz klare Verhältnisse ableiten, die durch wechselnde Bedingungen natürlichen Verschiebungen unterliegen. Diese Verhältnismäßigkeit ist für den Menschen etwas Normales, eine natürliche Gegebenheit. Die gesamten Verhältnisse untereinander sind nicht greifbar, nur in seiner detaillierten, einzelnen Betrachtung sind diese Beziehungen für den Menschen auch noch ersichtlich und nachvollziehbar. In meiner Forschungsarbeit möchte ich Zustände dokumentieren und damit die Frage beantworten: „Können Verhältnisse in der künstlerischen Arbeit am Objekt sichtbar gemacht werden, und wenn ja, wo berühren sich diese bzw. wo ist der Schnittpunkt der Dinge? Wie weit ins Detail kann eine Verbindung erkannt werden, und wie kann das gesammelte Wissen in die künstlerische Arbeit zurückfließen?“ Als Forscher kann versucht werden, hinter die Technik, Mechanik und hinter die Physik im Gedanken zu blicken, um weitere Erkenntnisse in eine immer wandelnde Welt der Beziehungen zu erfassen. Hier stellt sich, z.B. nicht die Frage der Existenz, sondern die der Wie-Existenz? Nicht die Frage, dass sich etwas zu einander Verhält und auch nicht die Frage, was das Resultat dieses Verhältnisses ist, sondern die Frage, wo es sich verhält wird in Augenschein genommen. Wo verhält sich das Verhältnis? Es liegt auf der Hand, dass die Erforschung und das Resultat immer nur eine Annäherung zu einer Wahrheit sein können. Kurz-Biographie / Short Bio:
Moritz Oliver Benatzky (*27. Mai 1977 in Graz), lebt und arbeitet seit 2003 in Linz. Masterstudium raum&designstrategien, Kunstuniversität Linz. Mehr Email-Adresse / Email-Address:
moritz@benatzky.at
Website:
www.benatzky.at
Flyer, Verhältnisse und Zeit © Moritz Benatzky