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Fashion Frontier Program

Ausstellung der Finalist*innen: 13. bis 25. Dezember 2023 National Art Center Tokyo

Der 2. Platz – Runner’s Up Prize beim internationalen Wettbewerb Fashion Frontier Program des japanischen Modedesigner Yuima Nakazato geht an Julia Moser vom Crafting Futures Lab.

Das Konzept hinter diesem Projekt wurde zunächst als eines von sechzehn Semi-Finalist*innen- und später als eines von sieben Finalist*innen-Projekten beim Fashion Frontier Program, das vom japanischen Modedesigner Yuima Nakazato ins Leben gerufen wurde, ausgewählt. Bei der Award-Zeremonie im Kudan House Tokio wurde es am 5.12.2023 mit dem Runner’s Up Prize ausgezeichnet (2. Platz). Die Umsetzung des Projektes erfolgte von September bis Oktober 2023 und wurde seitens des Fashion Frontier Programs mit einem Reisekosten- und Produktionszuschuss gefördert. Im August gab es Online-Meetings mit Unternehmen, Kurator*innen, Designer*innen, Kunsthistoriker*innen etc. (darunter: Seiko Epson Corp., Safia Minney, Ogawa Hideaki, Ann McCreath, Kaori Nakano, Rie Nii etc.) Am 4.11.2023 fand ein Fotoshooting der umgesetzten Projekte in den Iino Hiroo Studios in Tokio statt. Fotograf dafür war Yasunari Kikuma (Art-Director, schießt Covers für Vogue Japan und Korea, Dazed etc.), Hair&Make-up wurde von einem Team geleitet von ABE und YUKI durchgeführt, Model war Filippa Mia von unknownmodelagency. Aktuell sind die 7 Finalist*innen-Projekte von 13.–25.12.2023 im National Art Center Tokyo zu sehen.   

“Aufbauend auf meiner bisherigen Forschung im Crafting Futures Lab hinsichtlich dem Einsatz von Pigmentbakterien zum Färben von Textilien, versucht das Projekt “Panta Rhei. Growing colours for flowing waters” als angewandtes tragbares Modedesign die Möglichkeit eines großflächigen Einsatzes dieser Färbemethode zu verdeutlichen. Das Färben mit Bakterien hat äußerst umweltschonende, wassersparende und -schützende Qualitäten und benötigt keinen Einsatz von schädlichen Chemikalien. Jedoch kann es nur dann wirklich Relevanz als Färbemethode gewinnen, wenn es einen angewandten Nutzen erfüllen kann und Forschung auf ästhetischer Ebene bzw. hinsichtlich des Upscalings dieser Färbemethode passiert. Mein Design zeigt einen großflächigen Einsatz der Bakterien auf Textilien. Dabei nutzt es nicht nur die Pigmentbildung von Bakterien zum Färben der Textilien, sondern bezieht auch das Wachstum der Bakterien in das Mode- und Textildesign an sich mit ein. So spiegelt sich etwa die Formbildung des Bakterienstammes Bacillus mycoides, der aus einer gesammelten Wasserprobe isoliert wurde, in der Oberfläche der Textilien, die durch Hitzeeinwirkung manipuliert wurde (angelehnt auch daran, dass die Bakterien nach dem Färbevorgang durch Hitzeeinwirkung abgetötet werden müssen). Inhaltlich und auf Designebene behandelt es die Thematik des Erhaltens von lebendigem frischem Wasser. So kommen etwa recyclete Ocean-Plastic-Textilien zum Einsatz bzw. wird ein Bakterienstamm zum Färben der Stoffe verwendet, der aus der Donau isoliert wurde – eingesetzt bei einer Färbemethode, die kaum Wasser benötigt und das Wasser durch den Färbevorgang nicht verschmutzt. Genauso basiert die Form des Mode- und Textildesigns auf dem Element Wasser. In Reminiszenz an energiegeladene Wasserfälle und Kraftplätze der Natur möchte es auf poetische Weise an Momente erinnern, wo die Qualitäten und die Energie von Wasser spürbar und erfahrbar sind. Es wird davon ausgegangen, dass zunächst Nähe zur Natur und eine Verbindung zu ihr bestehen muss, bevor die Frage nach ihrem Erhalt gestellt werden kann. Dementsprechend möchte dieses Kleidungsstück Emotionen auslösen, eine Sehnsucht nach Natur und Wahrheit wecken und Denkanstöße liefern. Anstelle von Schuhen steht das Model barfuß auf Steinen und erfährt die Verbindung zur Natur über diesen direkten Kontakt mit ihr. Das Kleidungsstück selbst enthält in versteckten Taschen Utensilien wie Tubes und Petrischalen, was die Möglichkeit bietet, selbst Bakterienstämme zu sammeln.Julia Moser.

ffp.jp 
www.instagram.com/ffp.jp

Fashion Frontier Program

Foto © Yuti Kainz

Fashion Frontier Program

Foto © Yuti Kainz

Fashion Frontier Program

Foto © Yasunari Kikuma

Fashion Frontier Program

Foto © Yasunari Kikuma

Fashion Frontier Program

Foto © Yasunari Kikuma

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