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Martin Bischof

Malerei & Grafik
April 2024

ELIA EDI Platform Meeting 2024

Mobilität durchgeführt an folgender Universität / Institution:Institution: Mobility carried out at the following university / institution:
  Vilnius Academy of Arts Litauen

Zeitraum / Duration of stay:
 14. bis 17. April 2024

Abteilung an der Kunstuniversität / Department of the University of Arts:
 Malerei & Grafik

Durch das Programm der ERASMUS STAFF MOBILITÄT  bot sich mir die wertvolle Gelegenheit, an einer inspirierenden Fortbildung, dem „ELIA EDI Platform Meeting 2024“  in Litauen vom 14.04. bis 17.04.2024, teilzunehmen. 

Unter dem Leitmotiv „Raum einnehmen - Raum schaffen“  präsentierte das zweitägige Rahmenprogramm eine Vielzahl praxisorientierter Beispiele, anhand interaktiver Workshops, die von renommierten Vortragenden geleitet wurden. Diese zeigten innovative Forschung, künstlerische Praktiken und kollaborative Arbeitsräume auf.

Die Fortbildung fand in der malerisch gelegenen Nida Art Colony statt, die sich auf der Kurischen Nehrung befindet und etwa 400 km von der Vilnius Academy of Arts entfernt liegt. Das „ELIA EDI Platform Meeting 2024“ wurde von den ELIA Arts Schools organisiert. Das zweitägige Hauptprogramm umfasste allgemeine Vorlesungen und Workshops in kleinen Gruppen, ergänzt durch gemeinsame Outdoor-Aktivitäten, die den Austausch und das Kennenlernen förderten.


Erfahrungen und Reflexionen zur Fortbildung

Tag 1: 14.04.2024
Am Anreisetag machten sich die TeilnehmerInnen auf den Weg inspirierenden Nida Art Colony. Trotz des längeren Anreisewegs trafen nach und nach alle ein, und das Meeting wurde am 14.04.2024 um 20:00 Uhr mit einem gemeinsamen Abendessen für etwa 60 TeilnehmerInnen offiziell eröffnet. Nach dem Essen folgten eine herzliche Begrüßung, eine Einführung und erste Kennenlernaktivitäten.

Tag 2: 15.04.2024 
Den inhaltlichen Auftakt bildete ein Impulsvortrag von Aminata Cairo, die profund in die Thematiken des Meetings einführte. Der Vortrag diente dazu, sich auf die relevanten Themen einzustimmen und Werkzeuge für die Selbstreflexion bereitzustellen. Cairo beleuchtete, was es bedeutet, inklusiv zu arbeiten, und identifizierte mögliche Barrieren und Machtstrukturen innerhalb von Institutionen. Sie betonte die Bedeutung des Bewusstseins über die eigene Position sowohl für Lehrende als auch für Studierende. Der erste Tag der Fortbildung war für mich von grundlegenden Fragen der Selbstpräsentation und der Rolle des Individuums in der Gruppe geprägt. Wir diskutierten darüber, ob Führung zwangsläufig eine zentrale Rolle erfordert oder ob sie auch ohne performative Elemente möglich ist. Diese Diskussionen regten mich intensiv dazu an, über meine eigene Identität und meine Rolle in der Lehre nachzudenken. 
Die erste Parallel-Session, an der ich teilnahm, war „Future Forward“ mit dem Thema „Studenten gestalten in der Bildung“, organisiert von BA-Filmstudenten der Lusófona University, European Alliance FilmEU, Portugal. Hierbei gaben internationale Studierende live Feedback zu ihren Erfahrungen im Studium in Europa. Sie beleuchteten sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, die sie erleben. Diese Diskussion verdeutlichte mir, dass wir auf europäischer Ebene mit ähnlichen Themen und Herausforderungen konfrontiert sind. 
In der zweiten Parallel-Session wurde das Projekt „DEMEDARTS - Moving Stories and Shapes“ von Ruth Mateus-Berr, Pia Scharler, Lisa Kielmeier und Alexandra Andrea Rusz von der Universität für angewandte Kunst Wien präsentiert. Das Projekt thematisierte die Zukunft der alternden Gesellschaft in der EU, die im Jahr 2050 fast 149,2 Millionen ältere Menschen umfassen wird. Es zeigte auf, dass ältere Menschen oft auf Rollatoren verzichten, weil diese als unattraktiv empfunden werden und zu Diskriminierung führen können. Ziel des Workshops war es, generationenübergreifende und kulturell unterschiedliche Bedürfnisse zu identifizieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. 
Zwischen den Vorträgen und Parallel-Sessions boten gemeinsame Outdoor-Aktivitäten in der beeindruckenden Umgebung der Kurischen Nehrung Raum für Austausch und Vernetzung. Den Abschluss des ersten Tages bildete eine Performance des GRIESSNER STADL – „Turning the World Upside-Down“, ein integratives Kunstprojekt aus der Steiermark. Diese einzigartige Erfahrung ließ sich nicht beschreiben, man musste sie erlebt haben.

Tag 3: 16.04.2024 
Am dritten Tag wurde das Programm mit Vorträgen und Parallel-Sessions fortgesetzt. Ich nahm an den folgenden Sessions teil:
„Weaving Identities: Pedagogies of Inclusivity“
„From Stakeholders to Change Agents: Student Participation in D&I Program at HKU Šaltenis“ 
„Archiving Plurality: A Collaborative Process. Alternative methodologies for collaborative-led and participatory-led artistic research informed by Equality, Diversity and Inclusion.“
Auch an diesem Tag gab es zwischen den einzelnen Programmpunkten zahlreiche Gelegenheiten für Austausch und Diskussionen. Die Fortbildung bot nicht nur Raum für tiefgehende Selbstreflexion, sondern auch für intensive Diskussionen über Inklusion und Diversität. Die Workshops behandelten Fragen zur Barrierefreiheit in Kunstakademien, den Umgang mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und die Schaffung eines inklusiven Lernumfelds.

Ausblick und Ideen für die Zukunft
Die Teilnahme war für mich ein wertvoller Erkenntnisgewinn, da sie mir ermöglichte, mich mit KollegInnen auf internationaler Ebene auszutauschen und zu erkennen, dass die Herausforderungen in der Lehre universell sind. Besonders beeindruckt hat mich die große Motivation zur Vernetzung. Viele TeilnehmerInnen zeigten großes Interesse daran, Kooperationen zu initiieren.