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DEEVAN* Ball

31.10.2024, ab 19.00 Uhr; Ausstellung bis 1.11.2024 Memphis, Untere Donaulände 12, Linz

Ayan Rezaei with Iklim Dogan, Anne Glassner, Sepideh Hassani, Reihaneh Hosseini, Mona Janmohamadi, Aftab Maher, Ahoo Maher

DEEVAN* Ball
31.10.2024, 19:00 Uhr

Ein performativer Abend als abschließender Festakt zur aktuellen DEEVAN*-Ausstellung.

19:00 DEEVAN* Manifesto, Ayan Rezaei
19:15 Is it loud enough #4, Sound performance, Hedieh Khajehzadeh
19:30 Cheap and Expensive, Reading, Anton Filchakov
19:45 Metaphor, Performance, Shirin Farshbaf
20:00 destrUAction, Participatory installation, Tanya Shtykalo
20:00 I–ID (Hedieh Khajehzadeh), DJ- Set
21:30 Vivid Q (Vahid Qaderi), DJ- Set

Zieht euch schick an, verkleidet euch, oder seid einfach anders. Ja; es ist der 31. Oktober Halloween! Kommt zum Warm-up am frühen Abend–wir gehen dann gemeinsam auf eine der vielen Afterparties!

zur laufenden Ausstellung

In den antiken Kulturen Irans und Indiens ist der „Deev“ (Dämon) ein Geschöpf mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen. Die ursprüngliche Deutung als „Daiwa“ oder „deva“ im indogermanischen Raum ist mit Licht und Inspiration verbunden, während der Deev später im Iran im Zusammenhang mit dem Erlangen der politischen Unabhängigkeit zum Symbol für Dunkelheit und Chaos wurde. In alten Überlieferungen sind Deevs als menschenähnliche Kreaturen mit Hörnern, Schwanz und vorstehenden Zähnen beschrieben, die nachts auftauchen und ihre Kräfte aus der Dunkelheit beziehen. Sie mischten sich ins alltägliche Leben ein und wurden für Verluste und mysteriöse Vorkommnisse verantwortlich gemacht. Bis heute werden Ängste, Misserfolg und Unglück – also Zustände und Ereignisse, die sich einer logischen Erklärung entziehen – den Deevs zugeschrieben, ähnlich den Göttern der antiken griechischen Mythologie, die zur Erklärung von Naturphänomenen und unvorhersehbaren Ereignissen herangezogen wurden. Solche Figuren boten den Menschen eine Möglichkeit, dem Chaos um sie herum einen Sinn zu geben und dienten als Erklärung für Geschehnisse, die sich der Kontrolle oder dem menschlichen Verständnis entziehen.

DEEVAN* repräsentiert „queere Bürger*innen“ weltweit. Migrant*innen, deren Identität – wie die von Deevs – von Ambiguität geprägt ist. Auch sie sind dem Mechanismus der „Angst vor dem Unbekannten“ ausgesetzt, werden als fern und unzugänglich wahrgenommen, während ihre Gedanken und Identitäten unbekannt, fremd und unerreichbar bleiben. Die Gegenüberstellung der Begriffe soll jedoch keine Gleichsetzung suggerieren, vielmehr untersucht das Projekt die Komplexität von Identität(en), die durch Migration entsteht. DEEVAN* sind Künstler*innen, die sich im Grenzbereich zwischen den Kulturen bewegen und dabei immer wieder die Komplexität von Ungewissheit und Wandel durchschreiten. In dieser Ambiguität beschäftigen sie sich mit einigen der tiefgreifenden Fragen über Existenz, Zugehörigkeit und Widersprüche in der Gesellschaft.

Um Stereotype zu überwinden und eine neue Perspektive auf die nächste Generation von Diaspora-Künstler*innen zu gewinnen, ist es wichtig, Räume zu schaffen, in denen das Auftauchen des Unbekannten und Unerforschten willkommen ist. DEEVAN* schließen sich zusammen, um Ausstellungen zu übernehmen, sie von alten Definitionen zu entrümpeln und sie immer wieder neu zu erfinden.
 
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Ānn – Verein für Kunst, Kultur und Solidarität realisiert. ĀNN ist eine wiener Plattform zur Förderung des Diskurses über religiöse, rassistische, sexuelle und geschlechtliche Diskriminierung von Minderheiten in der Kunst.

www.memphismemph.is