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AUSSTELLUNGSBETEILIGUNG

tourismen

Eröffnung: 24.04.2012, 19.30 Uhr; Ausstellung bis 1.06.2012 Künstlervereinigung MAERZ, Eisenbahngasse 20, 4020 Linz

Ein Projekt von Gerlinde Miesenböck, die diese Ausstellung kuratiert und mit ihrer Arbeit "New attraction" teilnimmt.
Gerlinde Miesenböck ist PhD-Studentin an der Kunstuniversität Linz.

Innerhalb der Ausstellung „tourismen“ werden sechs unterschiedliche, vornehmlich fotografische Positionen präsentiert, die die Bedeutung von urbanen Monumenten und deren Wahrnehmungs- und Darstellungsweisen innerhalb der touristischen Praxis des Sigthseeings reflektieren oder brechen. Oder in anderen Worten: Es geht um besondere Städte-Reise-Fotos.

Einerseits wurde nach Werken gesucht, die sich mit visueller Repräsentation sowohl in öffentlich-medialen Reisebildern als auch privaten touristischen Urlaubsfotos auseinandersetzen. Andererseits wird exemplarisch ein wesentlicher Gegenstand der touristischen Bildproduktion untersucht: das Monument, urbane europäische Sehenswürdigkeiten. Sie werden vielfach besucht und fotografiert; sie werden für den Betrachter inszeniert; bevorzugte Ansichtspunkte werden angelegt und kontrolliert. Manche Orte scheinen sich symbolisch zu multiplizieren, andere dagegen bemühen sich um ihre Wahrnehmung. Aufmerksamkeit wird verteilt. Ikonen werden konstruiert.

Gerlinde Miesenböck beteiligt sich mit der Arbeit "New attraction".
"New attraction" ist ein Projekt innerhalb eines Werkzyklus über touristisches Reisen und touristische Bildproduktion im urbanen Kontext. Gerlinde Miesenböck geht mithilfe verschiedener fotografischer Methoden der Imageproduktion eines Ortes und ihrer Wirkung auf die Praxis des Bildermachens der Reisenden nach. Dazu gibt es Werkreihen, die mit (Re-)Inszenierung, narrativen Sequenzen und technischer Manipulation des Apparates arbeiten.
"New attraction" zeigt, wie eine sich im Entstehen befindliche Attraktion für den BesucherInnenblick inszeniert und ihr Image kontrolliert wird: 2012 finden in London die Olympischen Sommerspiele statt, für die ein ganzer Stadtteil auf einem ehemaligen Industrieareal erneuert wird. Öffentlichkeitswirksam wurden ein Gehweg und ein Aussichtsturm mit Blick auf das Stadion und eine Skulptur des Künstlers Anish Kapoor errichtet. Während sich hier das Areal gefällig vor dem Auge ausbreitet, ist der Rest der Baustelle von allen Seiten – teilweise auch blickdicht – mit Zäunen und Stacheldraht abgeriegelt. Es ist unmöglich, eine Fotografiererlaubnis zu bekommen und selbst Amateurfotografen berichten von Konflikten mit dem Wachpersonal, wenn sie von außen von anderer Stelle ein Foto machten.
Hier soll über eine Politik des Zeigens und Verhinderns von Bildern reflektiert werden.

Gerlinde Miesenböck, geb.1978, lebt und arbeitet in Wels und Linz. Studium an der Manchester Metropolitan University und an den Kunstuniversitäten Linz und Lappland/FI. Miesenböck arbeitet in erster Linie fotografisch über Beziehungen zu Orten sowohl in der Fremde aus auch im Daheim und interessiert sich besonders für die Konstruktion etablierter Sehweisen.

www.facebook.com/events

www.maerz.at

Gerlinde Miesenböck: new attraction (2011)