30. April 2024 Kunstuniversität Linz, Domgasse 1, Expostmusikraum, 4020 Linz
Vortrag von Georg Dickmann im Rahmen der Reihe relatifs.
Ob es Science-Fiction, Cyberpunk oder kosmischer Horror ist, einer aufmerksamen Leserin fantastischer Literatur, wird nicht entgangen sein, dass diese schillernden Welten nicht nur von Cyborgs, Robotern und monströsen Figuren bewohnt werden, sondern auch von seltsamen Stoffen, schleimigen Objekten, oder auch von alles verschlingenden Aliensubstanzen. Der Ausgangspunkt meines Vortrags ist, dass die seltsamen Stoffe der Fantastik nicht marginal sind. Ausgestattet mit einer agency nehmen sie eine handlungsmächtige Position ein. Sie infizieren, kontrollieren, verunreinigen oder zerstören sowohl den Einzel-, als auch den Kollektivkörper und rufen damit zwangsläufig philosophische Fragen nach Eigen- und Fremdverhältnissen, nach Substanz-Attribut-Unterscheidungen sowie nach Natur- und Kulturbeziehungen auf, die heute im Kontext des Anthropozän-Diskurses und der Frage nach einer planetaren Verschmutzung der Welt, besonders virulent werden. Anhand einiger Beispiele aus der Science-Fiction und des kosmischen Horrors, widmet sich der Vortrag dem dunklen Vitalismus seltsamer Stoffe und fragt danach, welche klebrigen und ekligen Stoffgeschichten diese Fiktionen erzählen. Wie kommt das Klebrige als Horror des Formlosen in den ausgewählten Fiktionen zum Einsatz? In welchen ontologischen, ästhetischen oder epistemologischen Registern ist das Schleimige Zuhause? Was sind die Bedingungen, Effekte und kritischen Potenziale klebriger Substanzen? Und was haben diese Stoffe eigentlich mit unserer Gegenwart zu tun?
28.05.2024
Michael Lempert: The Interpersonal Gets Political – Feminist Micropolitics and the Problem of Scale
11.06.2024
Michele Pierson: Feminism in Practice: Revisiting Peggy Ahwesh’s The Pittsburgh Trilogy (1982-1983)
25.06.2024
Mira Shah: Prähistorie machen: Vom Sammeln, Vergleichen und Erzählen der Steinzeit
Die Veranstaltungsreihe wird von Anne von der Heiden, Henning Engelke (Kunstuniversität Linz, Kunstgeschichte und Kunsttheorie) und Julia Grillmayr (Kunstuniversität Linz, Kulturwissenschaft) und dem Kepler Salon Linz ausgerichtet.