Kreisverkehr Hainburg B9 / B49 / Andreas Maurer Brücke
Eröffnung: 27. Feb. 2013, 15.30 Uhr durch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
1972 wurde in den drei Städten Hainburg, Krems und Melk jeweils eine Donaubrücke feierlich eröffnet. "Die drei Klammern, die das Land zusammenhalten" gehen auf die Initiative und das Engagement des Altlandeshauptmannes von Niederösterreich, Andreas Maurer, Vordenker wichtiger Bauvorhaben in Niederösterreich zurück. Um sein Wirken zu würdigen, ist ihm die Gestaltung eines Kreisverkehrs gewidmet, der an die bereits nach ihm benannte Andreas Maurer Brücke anschließt.
Die figurale Installation "Die Baubesprechung" von Iris Andraschek und Hubert Lobnig, die aus einem geladenen Wettbewerb als Siegerprojekt hervorging, referiert im Gedenken an Andreas Maurer auf ein "fiktives" historisches Ereignis; eine erste Besprechung zum Brückenbau vor Ort. Ein profanes wie entscheidendes Ereignis, wie es in unmittelbarer Nähe der Hainburgerbrücke wirklich stattgefunden haben könnte. Fünf Personen stehen in einem kleinen Kreis einander zugewandt zusammen, einen ausgefalteten Plan in Händen, diskutieren, studieren, planen. Durch die Situation der Vertiefung der fünf Personen in ein Gespräch wird das "Denkmal" entmonumentalisiert, es ordnet sich nicht in den Duktus der Überhöhung sondern in den der Alltäglichkeit ein. Frontalität wird durch eine Kreisbewegung ersetzt
Die fünfteilige Figurengruppe entstand in Anlehnung an historische Baubesprechungsfotos mit dem bürgernahen Altlandeshauptmann, aber auch in Auseinandersetzung mit der Figurengruppe "Die Bürger von Calais" von Auguste Rodin, der 1895 erstmals versuchte, die klassische Gegenüberstellung von BetrachterIn und Skulptur durch ein Miteinander und Ineinander von gleichwertigen Elementen aufzulösen. Die Szene wurde mit realen AkteurInnen vorinszeniert und abgegossen. Das armierte, betonähnliche Material ist eine Referenz auf das Material der Donaubrücke von Hainburg, das im vergangenen Jahrhundert als ein Zeichen für Fortschritt und Technisierung galt.
Kurzbiografien
Hubert Lobnig
Geboren 1962 in Völkermarkt. Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Schwerpunkte der künstlerischen Arbeit: Video, Zeichnung, Malerei, Fotografie sowie kontext- und ortsbezogene Projekte und Installationen im öffentlichen Raum (seit 1997 oft gemeinsam mit Iris Andraschek).
Iris Andraschek
Geboren 1963 in Horn. Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien und an der scuola degli arti ornamentali, Rom. Lehraufträge an der Akademie der bildenden Künste und der Kunstschule Wien. Schwerpunkte der künstlerischen Arbeit: Fotografie und Zeichnung, sowie ortsbezogene Projekte und Installationen im öffentlichen Raum.
Beide KünstlerInnen leben in Niederösterreich und Wien. 2010 erhielten sie den Würdigungspreis des Landes Niederösterreich.
www.publicart.at
www.hubertlobnig.com