Anerkennungen erhielten Mag.art. Felix Benedikt Sturm (Bildende Kunst / Bildhauerei-transmedialer Raum) und MMag.art. Katharina Gruzei (Bildende Kunst / Experimentelle Gestaltung).
Die Preisverleihung erfolgte durch Veronika Kitzmüller BA am 26. Juni im Rahmen der Sponsions-Promotionsfeier.
Jury: Univ.-Prof. Dipl. Des. Frank Luis (Leiter Abteilung Plastische Konzeptionen / Keramik), em.O.Univ.Prof.MMag.art. Wolfgang Stifter (emerit. Leiter Abteilung Technik & Design / Werkerziehung, Diözesankunstverein) und MMag. Genoveva Rückert (Kuratorin OK Offenes Kulturhaus im OÖ Kulturquartier)
Begründung der Jury:
"Die Jury überzeugte ihre mehrteilige skulpturale Arbeit „Super Toboggan" in der Qualität der Auseinandersetzung mit der Dysfunktion von Skulptur aber auch in ihrer präzisen formalen Ausführung. Ausgehend von der Recherche über einen touristischen Wasserpark, der nie eröffnet wurde, entsteht ein Denkmal für das Versprechen eines Ortes, das nicht eingelöst wurde. Die Arbeit ist eine vielschichtige und komplexe künstlerische Auseinandersetzung mit einem Unort, seiner abstrakten Möglichkeitsform und ihrer künstlerische Überführung in ein skulpturales Arrangement. Die Überführung einer Idee und die Beschäftigung mit Funktion von Skulptur erschien der Jury als wichtiges ethisches und va. zentrales künstlerisches Thema."
Die Jury spricht sich für eine Anerkennung der Arbeit ÈCHELON von Felix Sturm aus. Vorderhand wird man mit dem mechanischen Bildgenerieren von einer Serie von sauber gerahmten Scannern konfrontiert. Abgetastet wird der Raum aber auch die BesucherInnen, wenn auch sehr abstrakt. Bei der genaueren Betrachtung erschließt sich die gesamte „Bild“-Geschichte, während der Titel auf den Aspekt der Überwachung verweist. Ausgestellt wird in dieser medienreflexiven Installation der Entstehungsprozess von Bildern, aber auch die „Leere“ der Daten. Die stetig gescannten Bilder sammeln sich als Potential, oder schlicht als Datenmenge. Das unendliche Generieren von Bildern ist ein Phänomen unserer Zeit. Fragen nach dem Abbild, den Spuren des Individuums im digitalen Datensumpf, aber auch der Verwertung der meist ohne Einverständnis gesammelten Daten stellen sich.
An Katharina Gruzei ergeht eine Anerkennung für „Urban Motion Picture“. In verlangsamten Videosequenzen von Kamerafahrten von Straßenbahnen aus durch Istanbul und Linz wird „Geschehen“ im öffentlichen Raum eingefangen. Die Entschleunigung lenkt den Blick auf das Detail, die Zeit rückt poetische Momente in den Blick. In der Vierkanal-Installation an der Fassade und Schnittstelle zwischen Kunstraum und Straße entfaltet sich auch ein Vergleich zwischen der vertrauten Landstraße mit dem fremden İstiklal Caddesi. In der technisch einfachen Verlangsamung und konkreten Umsetzung unter Bezugnahme auf die Phantom Rides der frühen Filmgeschichte entsteht ein visueller Sog. Banales, Alltägliches erscheint in der Fülle aneinandergereihter Details besonders, die Masse und das Öffentliche lösen sich in dieser abstrakten Narration in persönlichen Bildern auf.