Mittwoch, 19.06.2013, 13.00 Uhr Raum W8, textil·kunst·design
"Neben der Malerei (1987-1991 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Adolf Frohner) waren von Anfang an Collagen, Installationen, Wandmalereien und insitu-Projekte Teil meiner Arbeit. Malerische Ideen flossen in die Papierarbeiten ein, Motive, die aus der Beschäftigung mit dem Scherenschnitt herrührten fanden sich in Leinwandbildern wieder, Gruppen von Collagen bildeten Ensembles an der Wand.
Meine Bilder und Collagen entstehen und entwickeln sich parallel, nähern sich einander immer wieder an, beziehen sich fallweise aufeinander und bilden anläßlich von Ausstellungen - manchmal durch eine Wandmalerei verbunden - ein Ganzes.
Die Leinwandarbeiten entwickeln sich über die Jahre sehr langsam und sind meist in einem Zustand zwischen Abstraktion und Gegenstand. Oft stelle ich sie mir als Standbilder eines kurzem Films bzw. einer Animation vor. Ausgehend von sehr hermetischen Bildideen, habe ich im Lauf der Jahre begonnen, eine Art „künstliche Schwerkraft“ in den Bildern wirken zu lassen, um diese Strenge aufzulösen. Die Bildelemente strebten nun, mehr oder weniger stark, dem unteren Bildrand zu - um sich dort neu zu formieren.
Waren es ursprünglich ausschließlich gefundene Materialien, die ich für meine Collagen verwendete, so habe ich im Lauf der Jahre begonnen, gezielt Material für diese Arbeiten zu fotografieren. Auch Text (z.B. Titel früherer Ausstellungen und Variationen davon) und architektonische Fragmente finden sich in diesen Arbeiten immer wieder.
Anläßlich der Realisierung von Arbeiten im Raum und von Wandmalereien versuche ich immer, diese an die Architektur „anzudocken“ und die Wand bzw. den Raum nicht einfach nur als eine größere Leinwand zu begreifen. Immer wieder sind es Ecken, Fenster, Türen oder auch „Fehler in der Architektur“ die Ausgangspunkt für diese Arbeiten - die dann oft wie organische Ergänzungen des bestehenden Raumes erscheinen - sind.
Und: Ein wichtiger Aspekt all meiner Arbeiten ist Humor..."
Christian Hutzinger
Biografie.pdf
Veranstaltungsort: textil·kunst·design im Büro von Univ.-Prof. Gilbert Bretterbauer, Reindlstraße 16-18, Werk 3, 1. Stock, Raum W8.
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