MI, 17. Dezember 2014, 13.30 Uhr Reindlstraße 16-18, 1.OG, Raum w8
textil·kunst·design und LA Textiles Gestalten laden zum Gespräch mit Michael Kienzer.
Michael Kienzer arbeitet im Wesentlichen mit Skulpturen, er verwendet unterschiedliche Materialien wie Aluminium, Textiles, Gummi und Glas. Seine künstlerische Praxis umfasst aber auch Zeichnung und Video Michael Kienzer hinterfragt in Erweiterung des Skulpturenbegriffs die Wahrnehmung von Raum, Zeit und Form. Im Spürbarmachen von Kräften, die ein Werk konstituieren, liegt ein zentrales Anliegen von Michael Kienzer. Mit Mitteln der Verschnürung, Verknotung und raumgreifender Verspannung schafft er Verbindungen, Bezüge, Anschlüsse zwischen Dingen und Materialien und legt damit offen, dass es nicht die Elemente selber, sondern die wechselseitigen Beziehungen der Elemente sind, die Art, wie sich ihr Dazwischen gestaltet, die den Charakter eines Werkes ausmachen. Installationen im öffentlichen Raum verweisen auf die Architektur und gesellschaftliche Kontexte, während seine Objekte innerhalb von Ausstellungen die Parameter der Skulptur hinterfragen. Funktion and Bedeutung von Dingen und Alltagsgegenständen werden überhöht oder in ihr Gegenteil verkehrt. Dinge und Materialien werden zueinander in Beziehung gesetzt und so Thema oder Gegenstand seiner Arbeit.
Michael Kienzer, geboren 1962 in OÖ, studierte Bildhauerei bei Professor Josef Pillhofer an der Kunstgewerbeschule Graz, von 1979 bis 1982 lebte und arbeitete er im Kunst- und Kulturzentrum Kreuzberg in Berlin. 1985 zeigte er seine erste Solo-Show in der Galerie Peter Pakesch in Wien und in der Neuen Galerie Graz, wo er auch bereits erste Preise erhielt. Von 1987 bis 1989 zeichnete er für Bühnenbilder im Westfälischen Landestheater verantwortlich. Ab den 1980er Jahren wurde Michael Kienzer in zahlreichen nationalen und internationalen Solo- und Gruppenausstellungen präsentiert, begleitet von Kunstpreisen wie dem Otto Mauer Preis, dem Österreichischen Kunstpreis für Bildende Kunst oder dem Art Austria Award. Zwischen 2004 und 2006 war er sowohl Lehrbeauftragter als auch Gastprofessor an der Universität für angewandte Kunst in Wien.