zum Inhalt
AUSSTELLUNG

My Still Life Polaroids

Eröffnung 30. Jänner 2010, 19.00 h Kunstraum Café Mitterhofer, Rainerstraße 4, Innichen

Eröffnung: Samstag  30. Jänner 2010, 19:00 Uhr

es spricht: Brigitte Felderer, Universität für angewandte Kunst Wien, Die Künstlerin ist anwesend

Dauer: 30. Jänner  bis 12. März 2010

Kunstraum Café Mitterhofer, Rainerstraße 4, Innichen (BZ)

Mo - Sa 7:00 – 20:00 Uhr  Sonntag Ruhetag

Sabine Jelineks Blick ist auf die Gegenstände, Dinge und Sachen des alltäglichen Lebens gerichtet. Manches davon mag vielleicht irgendwann absichtlich so hingelegt worden sein, anderes türmt sich nur zufällig. Der Künstlerin fällt ins Auge worüber unsere Wahrnehmung meist nur unbewusst hinweg gleitet. Dinge umgeben uns ständig, wir nützen sie aber brauchen sie nicht immer. Wir sehen sie nicht und nehmen sie doch wahr. Sie geben so vieles von dem preis, was uns im Leben wichtig ist. Nun greift Sabine Jelinek zur Kamera und holt aus diesem Strom der Eindrücke einige präzise Momente heraus. Das stille Leben, das auf ihren Bildern erscheint, bedarf der geschärften Aufmerksamkeit der Künstlerin, um sich gegen die Zeit behaupten zu können. Und doch verewigt Sabine Jelinek nichts. Ganz im Gegenteil, denn was sie festhält ist nicht der Stillstand der Zeit, sondern deren Vergänglichkeit. Dazu passt auch das Medium, für das sie sich entschieden hat.

Die Polaroids sind einmalig und unwiederbringlich, nicht ein Abzug unter vielen und schon gar keine digitale Bildwirklichkeit, die endlos nachbearbeitet und zurechtgerückt werden kann. Polaroids gehen nicht über den Augenblick ihrer Aufnahme hinaus. Auch, dass sich Sabine Jelinek für so aufwendige Rahmen entschieden hat, in denen sie ihre Fotografien präsentiert, geht nicht allein auf eine geschmackliche Entscheidung zurück.

Die gerahmten Polaroids verweisen darauf, welch paradoxes künstlerisches Medium ein Stillleben darstellt. Die gezeigten Gegenstände des Alltags erscheinen uns kostbar und der Realität entrückt. Wir sehen auf den Fotografien, was wir nur zu gut kennen, ob nun Zitronen oder Geschirr. Doch erkennen wir darin nicht allein das Lebensmittel oder nützliche Ding. Die festgehaltene natura morta mag vielleicht noch, wie von fern, an einen banalen Gebrauch erinnern, doch schauen wir längst schon mit dem Blick der Künstlerin.

Die Stillleben von Sabine Jelinek sind Kleinode, die wir so sehr brauchen, um den notwendigen Abstand einzulegen – zwischen uns und der Welt.

Brigitte Felderer


Einladung.pdf

© Sabine Jelinek