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VORTRAG

Stephan Hasslinger – Marie-Luise Meyer

Di, 23.6. 2009, 14.00 Uhr im Seminarraum Keramik, Reindlstr. 16-18, EG

Zwei international tätige KünstlerInnen, die häufig keramische Materialien einsetzen, stellen ihre künstlerische Haltung dar und reflektieren mit Studierenden über ihre Arbeiten.

Stephan Hasslinger (geb. 1960, Marburg/Lahn) hat über das Material Ton zu einer eigenen, unverwechselbaren Formensprache gefunden. Er knetet, rollt, biegt und dehnt seine Tonstränge, verbindet sie in dichter Schlaufentechnik miteinander und formt phantastische Schuhe, Schmuckstücke und Türme, die wie gestrickte Wollsäulen aussehen. Ideen bezieht der Künstler aus Modejournalen und Katalogen, doch während es dort um Kaufanregung geht, verleiten Hasslingers Arbeiten zum reinen Sehgenuss. Seine Objekte sind mehrdeutig, sie sind körperbezogen und tektonisch, hermetisch und durchbrochen, gegenständlich und abstrakt.

„Marie-Luise Meyers (geb. 1970 Haselünne, Emsland) „Gericht“ ist die zeitgenössische Variante einer Kunstform, die schon im alten Rom, in der Renaissance und besonders im Barock beliebt war: das Schaugericht. Nie gänzlich außer Mode gekommen feiert es bis heute in verschiedenen banalisierten Formen „gehobener“ Tischdekoration fröhlich Urständ! (...) In diesem Sinne ist Marie-Luise Meyers Arbeit ein origineller und zudem ironischer Kommentar zu diesem besonderen Teil europäischer Kunst- und Kulturgeschichte.Auch wenn ihr „Gericht“ als solitäres Stück erscheint (und als solches Bestand hat), lässt es sich als Teil einer Inszenierung denken. (...) Recht eigentlich weckt dieses „Gericht“ nicht den Hunger, wohl aber den Appetit auf mehr – auf mehr Arbeiten von Marie-Luise Meyer.“ Dr. Renate Luckner-Bien

„Die Gerichte“, 2006-2008

„Palmstretsch und ZIP“