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PREIS

Diözesankunstpreis

Den Diözesankunstpreis 2014 erhält Mag.art. Thomas Kluckner für seine Diplomarbeit „Frames“ (Bildende Kunst/Bildhauerei-transmedialer Raum)

Würdigungen erhielten Mag.art. Vivian Di Iorio und Angelika Windegger, MA.

Die Preisverleihung erfolgte durch MMMag. Hubert Nitsch, Kunstreferent und Diözesankonservator der Diözese Linz am 27. Juni im Rahmen der Sponsions-Promotionsfeier.

Thomas Kluckner "Frames"
Begründung der Jury:
Was zunächst als simple Glastrennwand erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als reine Scheinkonstruktion. Die Installation ist ein perfekter Fake eines Raumtrenners aus Glas. Gleichzeitig ist der subtile skulpturale Eingriff eine clevere Auseinandersetzung mit dem (Kunst-)Raum an sich, und der im Namen der Transparenz geführten Abschirmung in vielen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens. Glaswände sind in der heutigen Architektur omnipräsent und symbolisieren Offenheit, auch wenn sie primär Grenzen und Übergangsbereiche markieren. Gerade die mitschwingende Wertefrage um Schein, Abgrenzung, aber auch um Transparenz als Phänomen und geradezu gesellschaftliches „Muss“ hat die Jury überzeugt. Schließlich haben wir doch nichts zu verbergen und können jederzeit alles offen legen!

Biografie: geb. 1977 in Hall/Tirol,
lebt in Leonding
Ausbildung an der Fachschule für Holzbildhauer, Garmisch-Partenkirchen (D)
Studium der Bildenden Kunst und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz, Bereich Bildhauerei-transmedialer Raum
2010/11 Academy of Fine Arts Helsinki (Fin)

Würdigung:
Mag.art. Vivian Di Iorio – für ihre Diplomarbeit „Resueña“ (Bildende Kunst/Bildhauerei-transmedialer Raum)
Di Iorio hat mit „Resueña“ eine anerkennungswürdige Diplomarbeit vorgelegt. Die Arbeit ist eine künstlerische Reflexion zum Thema Übersetzung und vor allem eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte. Überzeugend ist die Überlagerung der Audioebene (mit der spanischen Erzählung des Vaters, der Parallelübersetzung durch Vivien Di Iorio) mit der visuellen Ebene. In der Videoinstallation schält sich mechanisch ratternd aus einem Kellerausbau langsam eine zweite Modelleisenbahn-Miniaturwelt. Geradezu surrealistisch heben sich Wände, und Bänke verschieben sich, während sich die Erzählung von der Einwanderung des Großvaters von Argentinien nach Deutschland vollzieht. Der Geschichte wird so ihre Schwere genommen und in der Betrachtung kann man befreit und lustvoll in das vielschichte Gefüge eintauchen.

Würdigung:
Angelika Windegger, MA – für ihre Masterarbeit „EIS EN“ (Plastische Konzeptionen/Keramik)
Vergänglichkeit wahrnehmbar zu machen, war Ausgangspunkt dieser Arbeit von Angelika Windegger. Zur Umsetzung dieser Idee wurde Eis verwendet, das Windegger in einem aufwändigen Prozess herstellte. Sie goss Wasser in meterlange Rohre und ließ das Wasser gefrieren. Die daraus entstandenen Eisstäbe lagerte sie auf einem Eisengerüst, das in einer Eisenlagerhalle kurzzeitig zur Verfügung stand. Der Kontrast der verwendeten Materialien Eis und Eisen verstärkt den Impetus dieser künstlerischen Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit. Die temporäre Installation wurde mittels Fotografie und Videofilm ausführlich dokumentiert und machte dadurch den natürlichen Schmelzungsprozess sichtbar. Die Betrachter/innen können durch diese Installation mit existentiellen Fragen des Lebens konfrontiert werden, mit Fragen nach Vergehen, Zerfall, Auflösung und der Frage, was am Ende letztlich bleibt.

Nitsch,Windegger, Kluckner