26. April 2016, 16.30 Uhr Seminarraum Experimentelle Gestaltung, Kollegiumgasse 2/2.OG, KO 02.1
Die Abteilung Experimentelle Gestaltung lädt zum Gastvortrag von nadaproductions.
Tänze der Vergangenheit werden in einem „Download“-Verfahren von vier Tänzerinnen über den Körper in ein Hier und Jetzt geholt. Der „Battere-Tanz“ aus Tabituea, Kiribati, der Navajo „Schmetterling-Tanz“ aus Arizona, der Sakkudei „Feuertanz“ aus Indonesien – um ein paar zu nennen – sie alle sind Teil eines Bewegungsreservoirs aus dem Piña und Zimmermann für Dance and Resistance geschöpft haben. „Living traditions“ stellen sie dar, die sich Aufbäumen gegen einen Exotizisimus, der ein (konstruiertes) „Anderes“, eine westliche Projektion von etwas Ersehntem oder auch Gefürchtetem ist. Als gleichberechtigter Stimmenreichtum der Körper, ermöglichen die Tänze ein Zusammenkommen, gemeinsam Zeit zu verbringen, ohne Produktivitätsauftrag, uns in einem gemeinsamen Weiter-Denken des Seins zu begegnen. Darin liegt viel subversive Kraft und gebündelter Widerstand, der sich u.a. gegen eine europäische Kulturhegemonie, gegen Homogenisierung und kulturellen Kolonialismus richtet. Der sich jedoch vielmehr noch als im „Gegen“ in einem „Für“ begreifen lässt. Als hätten sie immer getanzt, ohne archivarische Ruhephase, treten die Tänze auf und erschließen uns mit ihrer unmittelbaren Aktualität Gegenentwürfe und Möglichkeitsvarianten für ein Zusammensein.
nadaproductions
Die chilenische Choreografin Amanda Piña und der schweizer bildende Künstler und Filmemacher Daniel Zimmermann arbeiten seit 2005 zusammen. Unter dem Label nadaproductions arbeiten sie mit zeitgenössischem Tanz, Theater, Performance und Filmformen.
www.nadaproductions.at
Vortrag und Gespräch in deutsch/english