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AUSSTELLUNG

Destroy 10.000 Years of Nature - Wem gehört die grüne Bühne?

Eröffnung: 28. Mai 2013 um 19.00 Uhr; Ausstellung bis: 30.06.2013 Botanischer Garten Linz, Roseggerstraße 20, 4020 Linz

Ausstellung des Studienbereichs Experimentelle Gestaltung der Kunstuniversität Linz
im Botanischen Garten.

Zur Eröffnung spricht: Fahim Amir, Philosoph

Konzert: 28. Mai 2013 um 20.00 Uhr
Das Unkrautorchester unter der Leitung von Bernhard Senkmüller

Öffnungszeiten: täglich 7.30 – 19.30 Uhr
Gewächshäuser: 8.00 – 17.00 Uhr

"Seit Jahrhunderten erforschen und erhalten botanische Gärten die Vielfalt der Pflanzen. Sie ermöglichen ungewohnte Nachbarschaften, wenn sich zu den vertrauten heimischen Pflanzen Artverwandte aus andere Kontinenten gesellen. Wie aber kommen exotische Tiere in den Garten? Was treiben die Insekten in ihrem "Insektenhotel"? Warum erfahren wir die Namen vieler Pflanzen, wissen aber nicht, wie das Gras heißt, das dazwischen wächst?  Was trennt die Kulturpflanze vom Unkraut?
Der botanische Garten Linz lud Studierende der Experimentellen Kunst zu einer Zusammenarbeit ein und die Künstlerinnen und Künstler überraschen mit unerwarteten Assoziationen. Ordnungssysteme werden hinterfragt, Migrationen sorgfältig geplant, und scheinbar ganz nebenbei bilden sich in den künstlerischen Arbeiten wichtige Fragen unsrer Gesellschaft ab.
Den Auftakt zur einmonatigen Ausstellung bildet ein Konzert: Musiker verschiedener Nationen und mit unterschiedlichen Musikauffassungen teilen sich die Bühne, den Garten, den Acker, um Unkräutern Gehör zu verschaffen."
Andrea van der Straeten / Hubert Lobnig

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Alex de las Heras, Elke Doppelbauer & Michaela Maria Tanzer, Katharina Gruzei, Rebekka Hochreiter, Kristina Kornmüller, Moritz Matschke & Anna Pech, Pia Mayrwöger, Robinson Stärk, Julia Vogt

Projekte:

Alex de las Heras
Redesign my relationship with technology and nature
2013
Performance, 48 Stunden
Angesichts der überwältigenden Kräfte der Natur und der Technologien entwickelt der Mensch oft ein Gefühl der Nacktheit. Der Künstler entwirft mit seiner Performance eine Metapher für ein neues Verhältnis des Menschen diesen Kräften gegenüber, eines, das durch Verständnis und den Willen zur Koexistenz geprägt ist; die Frage nach dem, was essenziell notwendig ist geht der Vorstellung eines, für alle Beteiligten angenehmen, gemeinsamen Habitats voraus.

Elke Doppelbauer & Michaela Maria Tanzer
TURBORASEN

2013
Gravur auf aluminiumbeschichtetem Kunststoff, Alustäbe
Der gemeinen Wiese, so selbstverständlich sie uns auch zu Füßen liegt, wird oft wenig Beachtung geschenkt. Aber genauso wie die Vielzahl der bestimmten und somit auch beschilderten Pflanzen im Botanischen Garten Linz zählt sie zur Botanik. Daher verdient sie es auch, beschriftet zu werden. Verbal listige Beschilderungen dieser grünen Zwischenflächen eröffnen Assoziationsräume und verweisen auf den Grund auf dem wir stehen (so wie wir ihn vielleicht noch nicht gesehen haben).

Katharina Gruzei
Variations for an environment
2013
Mehr-Kanal Soundinstallation
diverse Lautsprecher, Pet-Flaschen
Die Installation greift den Botanischen Garten als künstlich geschaffenen Naturraum auf. Nimmt man auf der Parkbank vor dem Teich platz, so eröffnet sich den BesucherInnen eine räumlich-akustische Verschiebung. Sounds eines anderen Kontinents, in denen sich die Zerstörung durch den Tourismus ankündigt, mischen sich als exotische Wolke in den künstlichen Garten

Katharina Gruzei
Ophiophobia
2013
ortsbezogene Malerei
Die Intervention stellt die Wahrnehmungsfähigkeit der BesucherInnen auf die Probe.
Ein minimaler Eingriff vermittelt zwischen Botanik, Zoologie und Objekt.

Rebekka Hochreiter
The story of the artless life

2013
Video
Die aus Alfred Hitchcocks Stummfilm „THE LODGER“ entnommenen Zwischentitel führen durch den mit blumenförmigen Marionetten animierten Film. Ausgangspunkt des Films waren die an Filmstars erinnernden Namen auf den Pflanzenbeschilderungen des Botanischen Gartens. 

Kristina Kornmüller
Antarctica
2013
Installation mit diversen Materialien
Deschampsia antarctica
, eine von zwei Blütenpflanzen aus der Antarktis findet den Weg in den Linzer Botanischen Garten und präsentiert sich dort für einen Zeitraum von einem Monat in einer eigens konstruierten und regulierten Growbox. Die eher gewohnte und gesuchte romantische Vorstellung von Wärme, tropischem Klima und Exotik wird hier umgekehrt. 

Moritz Matschke & Anna Pech
MA 01

2013
verzinktes Doppelstabgitter, Stromzaun, diverse Materialien
Der Artenreichtum des Botanischen Gartens wird mit der Installation eines Bärengeheges erweitert und die Tradition der Inszenierung von Natur durch die Attraktion, einen europäischen Braunbären zu beherbergen gesteigert.

Pia Mayrwöger
o.T.
2013
Video, 2.25 Minuten
Die Besucher des Botanischen Gartens werden in den Mittelpunkt gerückt und somit sich selbst gegenübergestellt.

Robinson Stärk
5000 Kelvin

2013
Intervention mit Leuchtstoffröhre, Zeitschaltuhr, Isolierband, Kabelbinder
Die Arbeit zeigt einen Eingriff in ein System an der Schnittstelle von Natürlichkeit und Künstlichkeit.
An einem dunklen, beinahe unbewachsenen Ort wird durch  Kunstlicht in einer Abfolge von zeitlich gesteuerten Intervallen ein temporärer Lebensraum erschaffen. Hier werden nicht nur die genügsamen Pflanzen, die bereits Fuß gefasst haben, gedeihen und wachsen, sondern sich auch neue Arten ansiedeln, bevor der Eingriff  zurückgenommen wird und die Flora sich wieder zurückbildet.

Julia Vogt
Insektenporno
2013
Experimentalvideo
Sex zwischen Insekten ist etwas alltägliches, das jedes Kind schon mindestens einmal gesehen hat. In „Insektenporno“ werden Youtube-Videos und Szenen aus professionellen Dokumentarfilmen zu einem Experimentalfilm verwoben, der eine andere Art der Rezeption zulässt.

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Einladung Rückseite