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MITTEILUNG

Erasmus Aufenthalt

24. bis 30. April 2014

Im Rahmen ihres Visiting Erasmus Professor Aufenthalts an der Kunstuniversität Linz vom 24.4. – 30.4. 2014 referierte Prof. Dr. Martina Riedler in verschiedenen Lehrveranstaltungen (Fachdidaktik II, Theorien und Modelle der Kunstpädagogik II) über „Approaches to Visual Culture Art Education: Visualität, Populär-Kultur, Gesellschaft“. Weiters besuchte sie Lehrveranstaltungen der Bildnerischen Erziehung in Kooperation mit dem Crossing Europe Festival und dem Internationalen Bakkalaureat der LISA Linz International School Auhof. Ihr Vortrag beleuchtete kulturelle Entwicklungen, die mit unserem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben verbunden sind. Dabei bezog sie sich auf vier Aspekte, die vor allem auch eng mit den Anliegen der Kunsterziehung verbunden sind: i) der Umgang bzw. die Betrachtungsweise von Kultur als etwas Gewöhnliches, Alltägliches; ii) die Verbreitung von elektronischen, also digitalen Bildern; iii) die vielseitigen Konstruktionen von individueller Identität und vi) und sich daraus ergebendes Bildungsfragen und –entwicklungen.

Dr. Martina Riedler ist Professorin für Kunstpädagogik an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Çanakkale Onsekiz Mart Universität (Türkei). Als Fulbright Stipendiatin und ausgezeichnet mit einem Forschungsstipendium der School of Art & Design promovierte sie 2009 in Kunstpädagogik („Art Education“) an der Universität Illinois in Urbana-Champaign (USA).

Durch ihre Tätigkeiten in New York als Kunstvermittlerin sowohl im öffentlichen Schulsystem (New Utrecht High School, Brooklyn) als auch am Solomon R. Guggenheim Museum konnte sie nachhaltig Parallelen und Unterschiede verschiedener Bildungssysteme erfahren. Die gesellschaftswissenschaftlichen Diskurse und alltäglichen Erfahrungen im Kontext einer multikulturellen und urbanen Schule sowie im museumspädagogischen Bereich hatten einen prägenden Einfluss auf ihre Tätigkeit als Kunstvermittlerin und Wissenschafterin. Weiters war  Dr. Martina Riedler als Kulturwissenschafterin am ZKM/ Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (Deutschland) tätig. Neben ihrer Museumstätigkeit hielt sie Lehraufträge u.a. an der Abteilung für Bildnerische Erziehung an der Kunstuniversität Linz, am Kulturwissenschaftlichen Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Deutschland), an der School of Art & Design sowie am Krannert Art Museum der Universität Illinois (USA) und in der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Çanakkale (Türkei). Ab Oktober 2014 ist sie als Gastwissenschafterin des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg (Deutschland) tätig.

Ihre Dissertation, eine ethnographische Studie, analysierte die identitätsstiftende Funktion von Museen und die damit historischen und aktuellen, widersprüchlichen Anforderungen an nationale Museen und Sammlungen am Fallbeispiel der Österreichische Galerie Belvedere Wien unter Einbezug der MitarbeiterInnen und BesucherInnen. Während nationale Narrative und Meistererzählungen scheinbar wiederbelebt und neu geformt werden um so als kultureller Klebstoff eines Landes zu funktionieren und der Repräsentation einer bürgerlichen Öffentlichkeit zu dienen, werden Museen gleichzeitig aufgefordert, dem Anspruch „allen” zugänglich zu sein nachzukommen und multiple sowie hybride Identitätsformen zu gewährleisten. Eine der zentralen Aufgaben dieser Forschungsarbeit war es, die inkludierenden und exkludierenden Tätigkeiten und Mechanismen dieser spannungsreichen Repräsentationen offenzulegen.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte umfassen die Themenkomplexe Cultural Heritage, die Repräsentation kollektiver Identitäten im Museum und anderen Erinnerungs-Orten, kritische Pädagogik, Hidden Curriculum informeller Lernorte, qualitative Forschungsmethoden in der Kunstpädagogik sowie Theorie und Praxis der LehrerInnen-Ausbildung.

Zuletzt fungierte sie als Section-Editor („Abschnitts-Redakteurin“) für den Abschnitt zum Thema “Overarching Issues of Progressive Education” des “Handbook of Progressive Education: Past, Present & Future” (M. Y. Eryaman & B. C. Bruce (Hgg). Im Sommer 2015 erscheinend bei Peter Lang Publishing New York) und bringt hier Texte von weltbekannten Autoren wie Henry Giroux, Peter McLaren, Saville Kushner,  Bertram Chip Bruce und anderen zusammen.

Prof. Dr. Martina Riedler ist Chief Editor (Herausgeberin) des International Journal of Research in Teacher Education ijrte.eab.org.tr und Redaktionsmitglied des International Journal of Progressive Education www.inased.org/ijpe.htm und des International Journals of Education and the Arts www.ijea.org.

Mag. art Martina Riedler Ph.D
, Professorin für Kunstpädagogik Fakultät für Erziehungswissenschaft 
Çanakkale Onsekiz Mart University, Turkey 

riedler@comu.edu.tr

akademik.comu.edu.tr