Das neue Buch von Robert Hübner, Lehrender bei Technik & Design / Werkerziehung, ist seit April 2018 im Buchhandel erhältlich.
Titel: Kunst Werk Bild
Untertitel: Handbuch zur Begriffsbenutzung
Autor: Robert Hübner
Erstauflage: 1. März, 2018
Verlag: bildmanufaktur, Linz
ISBN: 978-3-9504585-0-3
Format: 336 Seiten, Hardcover, 135 X 215 mm
Kunst ist ein Wort mit fünf Buchstaben und viel Bedeutung.
Bild hat nur vier Buchstaben, aber bedeutet auch viel.
Begriffe erzählen eine spannende Geschichte über ihre Evolution, die zu ihrer Klärung und aufgeklärten Benutzung beitragen kann. Anstatt zu verkünden, was Kunst alles muss, ist es an der Zeit zu klären, was Kunst eigentlich überhaupt meint.
Am besten klärt man das, wenn man sich anschaut, was Kunst alles kann.
Auf über 300 Seiten versucht der Autor – selbst aktiver Kunstschaffender und Universitätslehrer – den Kunstbegriff von traditionellen und konventionellen Missverständnissen zu befreien und für die Diskussion zu öffnen.
Es bleibt dabei nicht aus, mystische Verklärungen und festgefahrene Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Dabei kommt es vielfach zur Entzauberung von Mythen rund um scheinbar moderne Postulate: manche neuzeitlichen »Erfindungen« sind nachweislich hunderte Jahre, andere sogar tausende Jahre alt. Ein »erweiterter Kunstbegriff« muss nicht in der Avant Garde der 1970er gesucht werden, sondern liegt bereits voll entwickelt im generischen Begriff Kunst, der sich vor 700 Jahren im deutschen Sprachraum aus einem Wort entwickelt hat, das ursprünglich »wissen« und »kennen«, aber erst viel später auch »können« bedeutet hat. Die Forderung nach Entfaltung der sozialen Wirkungskraft von Kunst ist ebenfalls mehrere hundert Jahre alt und wurde vor allem in den revolutionären Design-Bewegungen der Zwischenkriegsjahre – De Stijl und bauhaus – wiederaufgenommen und vorangetrieben.
Wie ratlos nicht nur das unbeschlagene Publikum, sondern auch die einschlägige Fachschaft vor einer ausufernden neuzeitlichen Diversität an Bildkunstwerken steht, ist u.a. in missverständlichen Regelungen zum Urheberrecht abzulesen. Hübner analysiert die diesbezüglichen Gesetzestexte genau so gnadenlos, wie er die Entmündigung des Publikums durch Hyperdidaktisierung und Wahrnehmungssteuerung mittels Rezeptions-Rezepten und Audio-Guides im aktuellen Bildkunst-Business offenlegt.
In seinem kritischen aber an keiner Stelle parteiisch wirkenden Text geht Hübner so weit, anerkannten Begriffen wie »Kunstgeschichte«, »Kurator«, »Kulturprogramm« bis hin zur »Virtual Reality« deren Gültigkeit für die gegenwärtige Diskussion abzusprechen. Dagegen schlägt er moderne, erkenntnistheoretisch entzauberte Terminologien vor, die nicht nur alte Irrtümer vermeiden helfen, sondern vor allem neue, moderne Weiterentwicklungen möglich machen.
Letztendlich ist das gesamte Buch ein Versuch der tatsächlichen Erweiterung von mittlerweile sehr verengten, einschlägigen Begriffen. Dies ist nur möglich, wenn man vor allem jene aufklärt, die das Publikum bilden: fachfremde Laien. Nicht jedoch, indem man diesen Leuten vorschreibt, was sie sehen und wie sie es sehen müssen, sondern indem man ihnen ihre volle Selbstbestimmtheit – entsprechend der juristischen Übereinkünfte zur Kunstfreiheit – zurückgibt. Wir alle haben nämlich nicht nur das (international festgeschriebene) Recht zur freien Teilnahme an dem, was uns an »Kunst« dargeboten wird, sondern die (ebenfalls international rechtlich vereinbarte) Freiheit zur selbstbestimmten, kritischen, demokratischen Teilhabe am Kunstbetrieb.
Das Buch ist ab sofort in limitierter Erstauflage von 2000 Stück auf www.kunstwerkbild.at und im ausgesuchten Buchhandel um 25,- EUR zu erwerben.
Rezension Alexander Glas.pdf
Rezension Tatjana Schnell.pdf
Rezension Wilfried Limberger.pdf
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