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PROJEKT

Serpentine - A Touch of Heaven (and Hell)

Temporäre Kunstinterventionen entlang der Großglockner Hochalpenstraße u.a. mit Hubert Lobnig, Leiter der Künstlerischen Praxis an der Kunstuniversität Linz, und Iris Andraschek.

In ihren Recherche-basierten und Orts-spezifischen Arbeiten stellen sich die eingeladenen KünstlerInnen nicht gegen diese grandiose alpine Erlebnislandschaft, sondern integrieren sich in existierende religiöse, politische, verkehrstechnische, landwirtschaftliche und touristische Darstellungstechniken und Rituale. Sie schärfen den Blick für Themen, die in der Geschichte des Straßenprojektes bereits angelegt sind: die Obsession zur Beherrschung der Natur, der Weg als Ziel, die Straße als Sportgerät, Teststrecke und Wallfahrtsroute, die Glücksgefühle und Todesängste, die sich hier gleichermaßen einstellen, die Fahrzeuge als essentielle WeggefährtInnen, die VertreterInnen der menschliche Spezies in großer Anzahl und Dichte hoch hinauf und tief hinunter durch die Landschaft tragen, durch Lebensräume von Wild- und Nutztieren, entlang immer höher steigender Schneegrenzen und schmelzender Gletscher – deren Erhabenheit wie die Verletzlichkeit immer vor Augen.

IRIS ANDRASCHEK & HUBERT LOBNIG
"EIN RIESIGES VERGNÜGEN"

Der Titel des Gesamtprojekts spielt auf eine vergangene Zeit an, in der den Menschen das Bauen und Befahren von Straßen und die Bezwingung und Unterwerfung der Natur einen grenzenlosen Zuwachs an Vergnügen bescherte. Hier wird nach wie vor suggeriert, dass die Menschen in ihren Autos an unberührter Natur vorbeigeführt werden und die Aussicht auf Berge, Pflanzen und Tiere bewundern können, die positiv gewendete Geschichte der Straße rezipieren oder die Vorzüge der alpinen Küche kennenlernen, ohne ihre eigene Rolle und deren Konsequenzen mitbedenken zu müssen.

In ihrer Arbeit platzieren die KünstlerInnen mehrere Fahrzeuge an speziellen Orten entlang der Straße, die unterschiedliche Aspekte des aktuellen Zustandes der Welt berühren. Durch eine leichte Verschiebung von Realitäten werden über die Arbeiten Einblicke in andere Welten eröffnet: auf Globalisierung, Mobilität und Migration, den Umgang mit der Natur, das Schmelzen der Gletscher...

POST NATURE: Ein Kombi, das klassische Familien- und Transportfahrzeug wird in eine experimentelle Aussichtsstelle der Naturforschungs-Station verwandelt – sein Innenraum in ein Diorama aus Felsen mit präparierten Murmeltieren und das Dach in eine Galerie für Alpenpflanzen.

NOMAD: Über und über mit Knüpf- und Webteppichen behängt verweist NOMAD auf die mühsamen Alpenüberquerungen entlang historischer Güterwege, auf den Transport von Kulturgütern, ebenso aber auch auf liebevoll beladene Familienautos, die das Hab und Gut aus Ländern des globalen Südens nach Norden tragen.

Nähere Informationen: https://tracingspaces.net/heavenandhell/

EIN PROJEKT VON
Fonds zur Förderung von Kunst am Bau & Kunst im öffentlichen Raum – Salzburger Landesregierung Abt. 9 Strassen u. Brücken und Abt. 14 Kunst u. Kultur – Kärntner Landesregierung Großglockner Hochalpenstraßen AG.

© Iris Andraschek und Hubert Lobnig, 2020