Anleitung für den reflektierten Umgang mit rassistischen Ausdrücken in Werktiteln
Carla Bobadilla, Petz Haselmayer, Marietta Mayrhofer-Deák, Gregor Seidl, Marcela Torres Heredia des Kollektivs Decolonizing in Vienna! erarbeiteten in Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt „image+ platform for open art education“ zusammen mit redaktioneller Unterstützung durch Fouad Asfour den Leitfaden zu diskriminierenden und rassistischen Werktiteln und Schlagwörtern.
Der Leitfaden mit seinem Glossar zeigt, wie das Forschungsprojekt ‘image+ Platform for Open Art Education’ mit diskriminierenden oder rassistischen Ausdrücken in der eigenen Bilddatenbank Image umgeht. Die Bilddatenbank der Universität für angewandte Kunst Wien umfasst rund 22.500 Datensätze von digitalen Bildreproduktionen künstlerischer Werke, die seit 2009 von der Abteilung Kunstgeschichte kontinuierlich erweitert werden. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde eine kritische Überprüfung der Datenbank auf diskriminierende Begriffe und Strukturen durchgeführt, bei der zahlreiche Datensätze untersucht und kontextualisiert werden konnten.
Die Methodologie basiert auf aktuellen Forschungen und den Grundsätzen antirassistischer Bewegungen. Rassistische Begrifflichkeiten, die während des Kolonialismus geprägt wurden, fördern die Vorstellung von biologischen Unterschieden zwischen verschiedenen Menschengruppen und tragen zur Abwertung von kolonisierten Gemeinschaften sowie BIPoC (Schwarze, indigene Personen und People of Color) bei. Diese Abwertung äußert sich unter anderem in dehumanisierenden Zuschreibungen durch Metaphern oder Metonymien, die den betroffenen die volle Menschlichkeit entzieht. Die gelisteten Begriffe wurden im Kontext von Bürgerrechtsbewegungen und Rassismusforschung kritisiert und durch nicht-diskriminierende Alternativen ersetzt.