24. November 2010, 9.00 Uhr Sonnensteinstraße 11-13, 4040 Linz, 3. Stock, Seminarraum 1
Mit aktuell 500 Millionen virtuellen Einwohnern hat es Facebook innerhalb weniger Jahre geschafft, zum drittgrößten "Staat" der Welt zu werden. Welchen Vorteil erwarten sich die User also vom digitalen Identitätserwerb, der die Relevanz von Privatheit oft in den Hintergrund treten lässt?
Fest steht: Das Social Web bietet nicht nur völlig neue Interaktions- und Partizipationsmöglichkeiten, sondern auch zahllose simpel erklimmbare Bühnen zur
virtuellen Selbstinszenierung. Nicht von ungefähr wirbt YouTube mit dem Slogan
"Broadcast Yourself". Sind die Digital Natives etwa gleichzeitig digitale
Narzissten? Der Vortrag gibt einen Überblick über sozialpsychologische Konzepte
und empirische Ergebnisse zu Nutzermotivation, Ich-Repräsentanz und
Selbstdarstellungsmechanismen im Web 2.0.
Martina Mara
geboren 1981 in Linz, studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien und ist Autorin von "Narziss im Cyberspace. Zur Konstruktion digitaler Selbstbilder auf der Social Network Site studiVZ" www.medienhandbuch.de (vwh, Reihe Web 2.0, 2009). Nach mehrjähriger Tätigkeit als Printjournalistin arbeitet sie seit 2008 als freiberufliche Texterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Bereichen Emerging Technologies und Design, unter anderem für das Institute of Design Research Vienna und das Ars Electronica Futurelab. Im Jahr 2010 ist sie außerdem als Universitätslektorin für mediale und interdisziplinäre Formen der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien tätig.