"5 vor 12. Unerhörter Widerstand"
Sabrina Kern und Mariel Rodriguez haben mit ihrem Projekt „5 vor 12. Unerhörter Widerstand“ den vom Land Oberösterreich initiierten und von der OÖ Landes-Kultur GmbH in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz organisierten Wettbewerb „Widerstandsdenkmal“ gewonnen.
5 vor 12. Unerhörter Widerstand
Das Denkmal von Sabrina Kern und Mariel Rodriguez schweigt nicht, es schreit jeden Samstag um 5 vor 12 laut und kollektiv für ca. eine Minute auf dem OK-Platz auf. Unter der Woche flüstert es.
„5 vor 12“ ist ein auditives Erinnerungsdenkmal, das durch drei skulpturale Schallwellen sichtbar gemacht wird. Die Schallwellen gleichen einem Gehörgang oder einem betretbaren Megaphon. Aus ihnen tönen sowohl der Aufschrei als auch die geflüsterten Erinnerungen an die widerständigen Frauen* gegen den NS in Oberösterreich.
„5 vor 12“ stellt einen Gegenwartsbezug her, indem die Künstlerinnen* heute politisch aktive bzw. widerständige Frauen* als Sprecherinnen* gewinnen. Der zweite Teil des Titels „Unerhörter Widerstand“ verweist auf die fehlende und gleichzeitig despektierliche Wahrnehmung des Widerstands von Frauen*, dem Kern/Rodriguez mit ihrem Denkmal entgegenwirken wollen. Dieser Auslassung setzen die beiden Künstlerinnen* einen Aufschrei entgegen.
Das Siegerprojekt wird mit Unterstützung der OÖ Landes-Kultur GmbH realisiert und ab 2022 in Betrieb gehen.
Sabrina Kern ist Medienkulturwissenschaftlerin und bildende Künstlerin. Aktuell arbeitet sie als Universitätsassistentin in der Abteilung Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien an der Kunstuniversität Linz. Die inhaltlichen Schwerpunkte ihrer künstlerischen wie wissenschaftlichen Arbeit drehen sich um die Thematiken Erinnerungskulturen, NS-Zeit, NS-Täter*innen, „Trümmerfrauen“/Nachkriegszeit, ihr wissenschaftlicher Fokus liegt auf den Medien Denkmäler, Film, Fernsehen und Ausstellungen. Sie absolvierte das Diplomstudium Bildende Kunst / Experimentelle Gestaltung und das Masterstudium Medienkultur- und Kunsttheorien an der Kunstuniversität Linz.
Mariel Rodriguez Rodriguez, ist bildende Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin aus Mexiko-Stadt, sie lebt und arbeitet seit 2011 in Österreich. Ihre künstlerische Praxis ist theoretisch getrieben und verbindet verschiedene Perspektiven des dekolonialen Denkens, der kritischen und Gender Studies mit dem Ziel, Verbindungen zwischen Identitätskonstruktionen und Fragen der Repräsentation mit einer intersektionalen Perspektive zu erforschen. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Geisteswissenschaften von der Universidad de las Américas in Puebla und einen Master-Abschluss in Kritischen Studien von der Akademie der bildenden Künste Wien, wo sie derzeit ihre Dissertation schreibt. Seit 2020 arbeitet sie als Universitätsassistentin in der Abteilung für künstlerische Wissenspraktiken an der Kunstuniversität Linz.
Wettbewerb Widerstandsdenkmal - Phase 2
Präsentation: 28. Sept. bis 8. Okt. 2021