Gloria Meynen | Theorieveranstaltung
Do, 15.15 bis 17.45 Uhr
Wir sind Datenmessies, umgeben vom Rauschen der Buchstaben. Daten, solange die Flatrate reicht. Das Meer stecken wir in die Hosentasche. Das digitale Zeugs, die Selfies, Selbstdarstellungen, Profile und Geschichten, schlafen auf Servern, bis sie von der AI animiert auf fremden Screens in neuen Körpern und Geschichten erwachen. Wie verändert die AI das Erzählen, Schreiben und Erinnern? Lässt sich nur eine Geschichte des Verlusts erzählen oder entstehen viele neue ungehörte Techniken, Schreibweisen und Geschichten? Und was geschieht, wenn man ChatGPT mit den eigenen Texten, all-you-can-eat, füttert? Welche Geschichten wird es erzählen, welches Bild von uns zeichnen, welchen Eigensinn entwickeln? Das Seminar lädt Euch mit viele Lektüren und Schreib- und Selbstexperimente dazu ein, das herauszufinden. Was ist ein Essay? – Diese Frage diskutieren wir auch im Sommersemester. Der Schwerpunkt wird in diesem Semester auf dem autofiktionalen Erzählen und dem Schreiben unter den Bedingungen von AI liegen. Wir lesen literarische und wissenschaftliche Essays über das Wiederholen und Schreibenlassen – experimentieren mit Uebersetzungen, LLMs und Textmaschinen.
Das Seminar richtet sich an Studierende aller künstlerischen und wissenschaftlichen Studiengänge. Es kann als Schreibwerkstatt und Echokammer mit eigenen Texten und hybriden künstlerischen Formaten genährt und genutzt werden. Die Teilnahme am Seminar im Wintersemester ist k e i n e Voraussetzung für die Einschreibung im Sommersemester.