2. Dezember 2015, 19.00 Uhr Salonschiff Fräulein Florentine, Anlegestelle Urfahr
Die Publikation zum Jahresthema "working conditions" im Rahmen der "EXTRA Uni" ist fertig
und wird gefeiert.
Infos zur "EXtrA UNI" unter unter https://extraunilinz.wordpress.com
"Zeitbasierte Medien EXTRA Uni" - Vorwort von Rektor Reinhard Kannonier:
"In letzter Zeit wurde die gesellschaftliche Verantwortung der Universitäten zunehmend von unterschiedlichen Gruppen, aber auch vom zuständigen Ministerium eingemahnt – um besseres Lobbying gegenüber einer in Österreich an Wissenschaft und Kunst eher desinteressierten Öffentlichkeit und Politik für die Universitäten zu ermöglichen, um die Sichtbarkeit der Leistungen zu erhöhen, um besser auf die Vermittlung eben dieser wissenschaftlichen und künstlerischen Aktivitäten zu achten und nicht zuletzt, um den Druck in Richtung wirtschaftsnaher Ausbildungsformate zu erhöhen. Bei Letzterem wird leider immer noch zu oft ignoriert, dass es gerade Freiräume, Experimente und Spontaneität sind, die am Beginn für Erfolge bei Innovationsprozessen auch in der Wirtschaft stehen.
Selbstverständlich sind diese gesellschaftlichen Verpflichtungen ernst zu nehmen. Die Studienrichtung Zeitbasierte Medien an der Kunstuniversität hat sie sogar so ernst genommen, dass sie sich mit dem Experiment der EXTRA Uni gleich in mehrfache Zwickmühlen wagte. Die neben der logistischen Herausforderung wohl schwierigste: Wie lassen sich Freiräume und Experimente mit dem Druck, diese in komplett öffentlichem Rahmen durchzuführen, vereinbaren? Das erzeugt ohne Zweifel eine Art permanenten Stress, auch wenn man davon ausgehen kann, dass nicht jede Minute realiter einer Überwachungskamera ausgeliefert ist. Der selbstreflexive Anspruch, der mit dem Projekt verbunden war, tat ein Übriges, um die „working conditions“ nicht gerade zu erleichtern. Und auch die institutionelle Einbindung in das OK (an dieser Stelle ein großes Danke für dessen Bereitschaft, Teil des Experiments zu sein und die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen!), also in einen überregional höchst beachteten Kunst- und Kulturkontext, dürfte die Druckintensität auch nicht verringert haben.
Nun, das Projekt EXTRA Uni war nicht nur für sich genommen in allen genannten Dimensionen – auch was den so wichtigen Komplex Trial-and-Error anlangt - ein großartiger Erfolg, sondern darüber hinaus in gewisser Weise eine Pionierleistung für die gesamte Universität. Natürlich kann und soll es weder in dieser Form wiederholt, noch „einfach“ ausgeweitet werden. Aber es macht Mut, ja fordert geradezu heraus, die Kommunikation zwischen Öffentlichkeit und Universität mit allen Facetten, die damit verbunden sind, neu zu denken und auch einiges auszuprobieren. Nämlich nicht auf einer Marketing- und PR-Ebene, sondern von den originären Inhalten her, von denen die Kunstuniversität Linz so viele und spannende zu bieten hat. Dafür ist Univ.Prof. Gitti Vasicek und Dr. Gerda Lampalzer-Oppermann, allen in die Lehre und Projekte eingebundenen Personen und last, but not least allen Studierenden sehr herzlich zu danken, dass sie voll Zuversicht und mit großem Engagement in dieses Wagnis eingetaucht und runderneuert wieder aufgetaucht sind! Es hat sich nicht nur für sie gelohnt."