11. Mai 2016, 14.00 Uhr Kollegiumgasse 2, Seminarraum KO0458
Die Abteilung Zeitbasierte Medien lädt zum Gastvortrag von Stephanie Cumming im Rahmen des Jahresthemas Aneignung.
Das Jahresthema Aneignung stellt Kategorien des Kunstschaffens, wie etwa die der Autorschaft, der Originalität und des geistigen Eigentums ins Zentrum, um diese theoretisch wie praktisch zu erforschen. In allen künstlerischen Disziplinen und zu jeder Epoche der Kunstgeschichte war und ist die Kopie, die Replikation, die Reinterpretation, die Reinszenierung, die Simulation, die Referenz, das Zitat, das Plagiat – kurz – die Aneignung bereits existierender Werke oder Werkteile, zur Schaffung eines neuen eigenständigen Werks, künstlerische Praxis und Tradition.
In der Performance Kunst versteht man die Wiederaufführung als eigenständiges Werk, das sich an einer eigenen Performance, oder der von anderen KünstlerInnen orientiert. Durch diese Aneignung kann auch eine Selbstsetzung erfolgen, die sich stark von der ursprünglichen Aufführung unterscheidet. Im Tanz nimmt der Körper als wesentliches Instruments dieser Kunstform, die Aneignung mimetisch vor. Durch das wiederholte Ausführen von Bewegungsfolgen werden die Techniken nicht nur aktualisiert sondern auch erweitert.
Stephanie Cumming arbeitet als Tänzerin, Performerin und Choreografin und prägt durch ihren starken tänzerischen Ausdruck die österreichische Szene. Sie ist mehrfach ausgezeichnet und mit Stipendien bedacht worden. Ihre eigenen Arbeiten umfassen Solos wie "Ah.Poetry" und "P.S." oder die Lecture Performance "Redneck to Cyborg: A Shared Transformation".
Stephanie Cumming, geboren in Kanada, lebt in Wien. Sie absolvierte eine klassische Tanzausbildung an der Universität Calgary. Gemeinsam mit Chris Haring - die beiden arbeiten seit 2003 zusammen - Andreas Berger und Thomas Jelinek gründet sie 2004 Liquid Loft. Seitdem wirkt Stephanie in jedem Stück der Kompanie mit und arbeitet auch regelmäßig als Haring's choreographische Assistenz. Stephanie Cumming spielt die Hauptrolle in Gustav Deutsch's Film "Shirley: Visions of Reality", des Weiteren wirkte sie in Filmprojekten von Mara Mattuschka, Erwin Wurm, Harald Hund, Clemens von Wedermeyer und Daniel Hoesl mit.