28. Oktober 2022, 18.00 Uhr Kunstuniversität Linz, Domgasse 1, 4.OG, Zeitbasiertes Wohnzimmer
Nach dem schwungvollen Auftakt mit Drehbuchautorin Hilde Berger geht die Reihe weiter mit Drehbuchautorin und Regisseurin Susanne Zanke (Der weibliche Name des Widerstands). Sie drehte als erste österreichische Filmemacherin eine Tatort-Folge (Falsche Liebe, 1992).
Moderieren werden das Gespräch Regisseurin Sabine Derflinger, die Zankes Filme bereits als Jugendliche verfolgte, und Journalistin Julia Pühringer. Zusätzliche Materialien und Filmausschnitte illustrieren das Werk und auch die Rezeption.
18.00 Uhr – Film: „Eine Minute Dunkel macht uns nicht blind“ (1987, Susanne Zanke)
20.30 Uhr – Gespräch mit Susanne Zanke, moderiert von Sabine Derflinger und Julia Pühringer
Zur Reihe Werkstattgespräche mit Filmpionierinnen
Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen, Filmeditorinnen, Kamerafrauen, Ausstatterinnen haben das österreichische Kino und Fernsehen geprägt. Und doch mussten Filminteressierte ihre Namen Generation für Generation neu wiederentdecken – eine kontinuierliche Kanonisierung fand bis vor kurzem kaum statt. Während revolutionäre Frauen aus der Filmbranche anderswo schon früh unterrichteten, wurde die Expertise der Frauen der österreichischen Filmbranche selten institutionalisiert und Studierenden (auch aktiv) vorenthalten. Wir werden einige dieser Filmpionierinnen in einer Reihe von zehn je zweistündigen Werkstattgesprächen auf die Bühne holen, einzelne Filme vorab zeigen, ihre Arbeit in Filmausschnitten beleuchten. Die Weitergabe des Feuers, einen Abend lang. Die Moderation übernehmen branchennahe Personen der nächsten oder übernächsten Generation, Ziel ist Erfahrungsaustausch, Vernetzung, Weltrevolution, you name it. (Wilbirg Brainin-Donnenberg, Julia Pühringer)
Idee: Julia Pühringer, Konzept und Umsetzung: Wilbirg Brainin-Donnenberg und Julia Pühringer, in Kooperation mit FC GLORIA Frauen Vernetzung Film
Kooperationspartner*innen
Filmmuseum Wien und Kunstuniversität Linz (Zeitbasierte Medien)
FC GLORIA Frauen Vernetzung Film
Anmeldung wegen begrenzter Teilnehmer*innenzahl bitte bis Montag, 24. Oktober 2022 unter: gerlinde.schmierer@kunstuni-linz.at
Bitte beachten sie die derzeit geltende Corona Regelung der Kunstuniversität.
Eine Minute Dunkel macht uns nicht blind
R: Susanne Zanke B: Susanne Zanke nach einem Manuskript von Margarete Schütte-Lihotzky K: Tamas Ujlaki, Bernhard Watzek S: Henriette Fischer, Karin Ares, Othmar Keplinger M: Anka Hauter D: Gertrud Roll, Hanne Rohrer, Miguel Herz-Kestranek, Nicolin Kunz, Michael Schottenberg. AT, 1987, sw, 112 min. Deutsch*
„Wenn wir nicht brennen, wer wird dann Licht in die Dunkelheit bringen?“ heißt es zu Beginn des Films: Architektin Margarete Schütte-Lihotzky (Gertrud Roll) lebt nach Jahren in der Sowjetunion in Istanbul, wo sie an der Uni unterrichtet. Einst hat sie mit ihrer Schwester (Hanne Rohrer) Kindertransporte nach Holland organisiert. Inzwischen ist sie Mitglied der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs und geht 1941 nach Österreich, um im Widerstand gegen Hitler zu kämpfen. Kurz später wird sie gemeinsam mit Mitkämpfer*innen (u.a. Miguel Herz-Kestranek, Nicolin Kunz) von der Gestapo inhaftiert. Schütte-Lihotzky entkam knapp dem Tod – ihr Zeugnis und auch dessen Verfilmung erzählen die Zeit im „Frauenzuchthaus“. Es ist ein Film, in dem es kein Draußen gibt, aber die Solidarität und den ungebrochenen Kampfgeist von den vielen unbesungenen Heldinnen des Widerstands, dazu u.a. Kurzauftritte von Brigitte Swoboda und Lukas Resetarits. (Julia Pühringer)