Do, 15. Jänner 2009, 19.00 Uhr Hörsaal A/B, 1. Stock, Hauptplatz 8, Kunstuniversität, 4010 Linz
Programmablauf
Univ.Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger stellt das Projektstudio BASEhabitat - buliding in developing countries vor. Anschließend folgt ein Vortrag von Gastprofessorin Mag.arch. Anna Heringer über ihre gemeinsam mit BASEhabitat reallisierten, preisgekrönten Architekturprojekte in Bangladesh. Zum Abschluss gibt Univ.Ass. Mag.arch. Clemens Quirin einen Ausblick über weitere Aktivitäten des Projektstudios.
Inhalte
BASEhabitat beschäftigt sich mit dem Bauen in Entwicklungsländern unter Einbezug der jeweiligen Bevölkerung, deren Kultur und lokaler Ressourcen, sowie des Klimas, der Energetik und Ökonomie in allen Phasen des Bauens. Bereits seit 2004 realisiert BASEhabitat nachhaltige Architekturprojekte in Südafrika und Bangladesh.
Mit der Unterstützung des Ziegelwerkes EDER konnte BASEhabitat nun auch personell auf sichere Beine gestellt werden. Die Leitung des Projektstudios übernimmt ab sofort Gastprofessorin Mag.arch. Anna Heringer.
Die Absolventin der Studienrichtung Architektur an der Kunstuniversität Linz, zuletzt Gastprofessorin an der Universität Stuttgart / Fakultät für Architektur, bringt ihre umfangreiche Erfahrung aus ihren preisgekrönten Projekten METIschool, HOMEmade und DESI ein.
Für HOMEmade und DESI wurde Anna Heringer im November 2008 bereits zum zweiten Mal mit dem AR Award für Emerging Architecture, dem weltweit renommiertesten Preis für junge ArchitektInnen, ausgezeichnet. 2006 erhielt sie schon einmal denselben Preis für ihre Diplomarbeit school handmade in Bangladesh bzw. METI – Handmade School in Rudrapur. Dabei errichtete Anna Heringer mit Eike Roswag 2005 eine Volkschule in Rudrapur, einem Dorf im Norden von Bangladesh mit rund 2.000 Einwohnern.
Dieses Schulgebäude bildet auch die Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung der beiden Bauprojekte HOMEmade und DESI. In HOMEmade baute Anna Heringer gemeinsam mit Studierenden der Kunstuniversität Linz und der BRAC University Bangladesh drei neue beispielgebende Wohnhäuser in Rudrapur und Vishnupur. Bei DESI realisierte sie eine Berufschule für Elektriker mit Büros und Wohneinheiten für das Lehrpersonal.
Nachhaltige soziale Architektur
Bei allen Projekten steht eine sozial und ökologisch höchst nachhaltige Bauweise im Vordergrund: Der Einsatz von Lehm und Bambus als Baumaterial, die Eigenleistung der BewohnerInnen und höchste Energieeffizienz. Darüberhinaus sollen die Bauprojekte ein zukunftsfähiges Leitbild für das Bauen in ländlichen Regionen von Bangladesch aufzeigen, vorhandenes Potential nutzen und verfeinern, regionale Identität stärken und die Bevölkerung zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung motivieren.
Anna Heringer: "In Bangladesh zu bauen ist anstrengend aber überaus erfüllend. Man ist näher an den Menschen dran, an den Dingen und den Entscheidungen. Bauen ist noch nicht zu Tode reglementiert. Alles geht lärmlos, stressfrei, konzentriert und heiter vor sich. Dadurch kann vieles noch spontan im lebendigen Austausch und aus Vertrauen entstehen. Lediglich abwechslungsreicheres Essen wünschen wir Europäer uns mitunter."
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