Der Förderpreis für Architektur des Diözesankunstvereins Linz geht 2017 an die KünstlerInnen:
Jury
Univ.-Prof. Dr. Anna Minta, Katholische Privat-Universität Linz, Mag. Franz Koppelstätter, Leitung Architekturforum Linz
Begründung der Jury
Die Arbeit stellt die Frage, wie eine nachhaltige Siedlungs- und Infrastruktur in einem bestehenden Einfamiliensiedlungsgebiet entwickelt werden kann, und diskutiert dabei sowohl städtebauliche und architektonische Ansätze wie auch soziale Gemeinschaftskonzepte.
In kritischer Auseinandersetzung mit aktuellen Diskussionen um Zersiedelung und soziale Isolation fordern Rodlsberger, Vilanek und Jell einen behutsamen Umgang mit der Ressource Land beziehungsweise Agrarfläche und einen respektvollen Austausch mit den Menschen vor Ort.
Die Projektgruppe entwickelt situationsspezifisch vielfältige und kreative Modelle zur nachträglichen Verdichtung. Sie schlägt sowohl An- und Umbauten am individuellen Einfamilienhaus, als auch komplexere Bebauungskonzepte für Restflächen im Siedlungsverband vor. Dabei vermeidet sie es ein normatives Standardmodell zu entwickeln, sondern verweist auf die Relevanz prozessorientierter Planung in kontinuierlicher Kommunikation mit den lokalen AkteurInnen.
Als planerische Methode ist dieser Ansatz auf eine Vielzahl von Ortschaften mit ähnlichen Problemstellungen übertragbar.
Die Arbeit besticht durch die Kreativität der entwickelten Lösungsmöglichkeiten, hinterfragt zugleich aktuelle Planungsdebatten aber auch die eigenen Entwurfsansätze. Konsequenterweise werden Varianten von Siedlungsmodellen zur Nachverdichtung angeboten. Sie besitzt gesellschaftliche Relevanz indem sie Architektur und den Raum dazwischen auch mit sozialer Verantwortlichkeit betrachtet.
Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der Sponsionsfeier am 30. Juni 2017.
Der Förderpreis des Diözesankunstvereins Linz wird seit 1996 jährlich vergeben. Es werden damit Abschlussarbeiten an der Kunstuniversität Linz ausgezeichnet, die von besonderer künstlerischer Qualität und von einer ethischen, sozialen oder religiösen Relevanz sind. Für ihre Diplomarbeiten an der Linzer Kunstuniversität wurden KünstlerInnen ausgezeichnet, die mittlerweile einen festen Platz im Kunstbetrieb haben, wie Markus Schinwald, Paul Kranzler, Rainer Gamsjäger, Claudia Czimek, Katharina Struber, Irma Kapeller und Iris Christine Aue. Darüber hinaus wurden herausra-gende Architekturdiplomarbeiten z.B. von Anna Heringer, Gunar Wilhelm und Tobias Hagleitner, sowie Franz Koppelstätter mit dem Förderpreis in der Sparte Architektur ausgezeichnet.