wurde auf der Ars Electronica präsentiert
Das Labor für Kreative Robotik, an der Kunstuniversität Linz, ist an der Entwicklung der mobile Mikrofabrik beteiligt.
Dass es sich beim ortsunabhängigen Produzieren von Möbeln nicht mehr nur um reine Zukunftsmusik handelt, demonstriert die „Wandering Factory“. Eine mobile Mikrofabrik, die die Produktion dorthin bringt, wo das Erzeugnis gebraucht wird.
"Die Produktion der Zukunft muss lokal stattfinden und eine Kreislaufwirtschaft aufbauen, nur so kann nachhaltig agiert werden. Das „Wandering Factory“ Projekt geht dabei noch einen Schritt weiter und bringt die Produktion selbst dorthin, wo sie benötigt wird", so die Entwickler der mobilen Möbelfabrik, die nun erstmals auf der Ars Electronica präsentiert wurde.
Ein Roboterarm wurde mit einem 3D-Druckaufsatz ausgestattet und auf eine kettengetriebene Plattform gesetzt, um ihn mobil zu machen. Vor Ort fertigt die Maschine dann lokal-spezifisch individualisierte Objekte aus rezyklierten, biobasierten Materialien, die von einem Algorithmus an ihre Umgebung angepasst werden. Dafür wird ein Scan von der Umgebung erstellt und das darauf basierende Möbel wird anschließend auf den Untergrund gedruckt. Anders als bei handelsüblichen 3D-Drucksystemen wird dabei nicht mit Filament, sondern mit extrudiertem Biopolymer mit Holzanteil gedruckt. Dies erlaubt unterschiedliche Zusammensetzungen des Möbels und fluide Übergänge.
Das entwickelte System entstand innerhalb von zwei Monaten im Zuge einer interdisziplinären Kooperation zwischen dem Labor für Kreative Robotik an der Kunstuniversität Linz, der FabCityInitiative, dem Institute of Polymer Product Engineering an der JKU Linz, dem Möbel- und Holzbau-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria und Wood K plus. Das Projektteam hat mit seinem Proof of Concept bewiesen, dass eine mobile Mikrofabrik bereits heute mit den am Markt verfügbaren Produkten prototypisch realisiert werden kann. Das Projekt wurde im Rahmen der Leitinitiative Digitalisierung umgesetzt.