Mi, 24. März bis Fr, 31. Dezember 2010 Galerie im Traklhaus, Waagplatz 1a, 5020 Salzburg
Martin Oberascher, Lektor von raum&designstrategien, erhielt im November 2009 für seine Hommage an den österreichischen Dichter Georg Trakl den Skulpturenpreis des Landes Salzburg. Mit dem Preisgeld setzte er das Konzept für seine textuale Skulptur nun gemeinsam mit Herbert Winklehner, Werkstättenleiter von raum&designstrategien, sowie den Studenten Maximilian Hübner und Johann Straus um.
Das Objekt wird am Mittwoch, den 24. März 2010, um 19.00 Uhr in der Galerie am Traklhaus der Öffentlichkeit vorgestellt und bis Ende 2010 im Eingangsbereich ausgestellt.
Einladung.pdf
www.salzburg.gv.at
In der Arbeit sollte der Versuch gestartet werden unterschiedliche Gesichtspunkte die das Leben und Schaffen Georg Trakls beschreiben zu einem Objekt zu vereinen.
Im Zuge der Beschäftigung mit dem Dichter wurde das Gedicht „Verfall“ als Thema immer markanter und wurde in diesem Zuge auch als Konzept für die Rauminstallation herangezogen.
Ausgangspunkt der Arbeit war eine charakteristische Choreografie des Fallens zu schaffen, die sich mit den spezifischen Qualitäten des Vorraums im Traklhauses auseinandersetzt.
Nicht nur bezüglich des Gedichtes sondern auch auf die literarische Figur Georg Trakls wurde das „Sich fallen lassen“ als die Leidenschaftliche Hingabe und das Eintauchen in seine Arbeiten, was mit seiner persönlichen körperlichen Aufopferung einherging, thematisiert.
Der Betrachter beschreitet vom Eingang her den Zyklus des Verfallens. Die Rauminstallation beginnt in einer geschützten Nische des Raumes, wo ein Körper in embrionaler Stellung erwacht und über verschiedene ästhetische Bewegungsmuster, die ihm zeitweise Halt geben, letztlich unaufhaltsam in den Tod stürzt.
Die Fallrichtung die die Bewegungstrajektorien beschreiben beruht also nicht auf Gravitation sondern auf dem Zeitlichen Abschreiten des Betrachters am Objekt.
Der Text des Gedichts sollte selbst als formgebende Oberflächenstruktur funktionieren.
Die gleichzeitige beängstigende und bewundernswerte Aufopferung des Künstlers gegenüber seiner Arbeit und der traurig melancholisch wandernde Blick auf das Vergängliche, sollte sich in der entstandenen Skulptur wieder finden. Ebenso die leichten flüchtigen Bewegungen die in seinem Gedicht „Verfall“ so eingehend beschrieben wurden.
Der Betrachter soll nicht vor einem Objekt stehen, sondern von einem Wortgewebe behutsam beim durchschreiten eingehüllt werden und ihn langsam in eine andere Sphäre entführen.
Jury:
Cornelia Gockel, Julie Hayward, Elisabeth Fuchs