Die im Nachhaltigkeitsboard partizipativ mit den Mitgliedern erarbeiteten NH-Leitsätze wurden vom Rektorat im Mai 2024 beschlossen. Sie sind wegweisend in unseren Nachhaltigkeitsbestrebungen in den kommenden Jahren. Die Kunstuniversität entwickelt anhand dieser Leitsätze ihre Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich weiter und entwickelt eine Roadmap für Klimaneutralität.
NH-Leitsätze
1. Die Kunstuniversität Linz verankert Nachhaltigkeit in allen Bereichen.
Die Kunstuniversität Linz sieht es als ihre Aufgabe an, die ökologischen, sozialen, technologischen und ökonomische Dimensionen von Nachhaltigkeit ins Zentrum ihres Handelns zu stellen. Sie kann dabei beispielsweise auf den seit mehreren Jahren etablierten profilbildenden Schwerpunkt „Nachhaltige und kritische Gestaltung“ aufbauen. Als übergreifende Thematik ist Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Kunstuniversität Linz – in der Verwaltung ebenso wie in den künstlerischen und wissenschaftlichen Abteilungen – präsent und soll in Zukunft noch deutlicher handlungsleitend werden.
2. Die Kunstuniversität fördert die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre sowie Entwicklung und Erschließung der Künste.
Lehre, Forschung, Gestaltung und EEK an der Kunstuniversität Linz fußen auf einem konstruktiv-kritischen Zugang, getragen von Wertschätzung, von inklusiven und transdisziplinären Zugängen sowie von gestalterischen Ideen für Nachhaltigkeit. Darüber hinaus wird Reflexion zu Nachhaltigkeitsthemen und nachhaltiger Entwicklung sowie zu Gestaltung und Innovation als Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation gezielt gefördert. Wir möchten aktiv werden und wollen das Potenzial, das diese Themen bei Studierenden haben, bestmöglich nutzen. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sollen zukünftig verstärkt in die Lehre einfließen.
3. Die Kunstuniversität strebt Klimaneutralität an (2030/2035).
Ausgehend von der Treibhausgasbilanz (2019) setzt die Universität wirksame Maßnahmen, um den ökologischen Fußabdruck der Institution schrittweise zu verringern und sich damit der Klimaneutralität anzunähern. Dazu wird eine Roadmap für Klimaneutralität entwickelt, die mit erreichbaren, kurz, mittel- und langfristigen Maßnahmen diesen Weg Stück für Stück vorzeichnet. Die Kunstuniversität setzt sich dafür zwei Ziele: bis 2030 sollen zwei Drittel der Emissionen reduziert werden und bis zum Jahr 2035 die Institution weitestgehend klimaneutral sein. Um dies zu erreichen, steht die Kunstuniversität im Austausch mit unterschiedlichen Netzwerken und holt sich notwendiges Wissen von externen Expert*innen.
4. Die Kunstuniversität bekennt sich zu einem schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und optimiert ihr Abfallmanagement.
Es ist ein Anliegen der Universität, die sparsame Nutzung von natürlichen Ressourcen vorzuleben und umweltbewusstes Handeln zu fördern. In wirtschaftlichen Entscheidungen, etwa bei Einkauf/Beschaffung, bei Veranstaltungen oder bei Neu- und Umbauten, berücksichtigen wir ökologische und soziale Aspekte. Dies betrifft den sparsamen Einsatz von Verbrauchsgütern, wie z.B. Energie, Wasser, Gebrauchsstoffen in Werkstätten/Studios. Weiters arbeiten wir daran, Nutzungskreisläufe z.B. durch Wiederverwendung (Re-Use) oder Wiederverwertung (Upcycling) zu verlängern. Wir setzen auf Bewusstseinsbildung bei allen Universitätsangehörigen, denn jede*r Einzelne*r kann im Alltag einen Beitrag für einen geringeren Ressourcenverbrauch leisten, zum Beispiel durch das Geringhalten des Abfallaufkommens, Mülltrennung und fachgerechte Entsorgung.
5. Die Kunstuniversität setzt sich für nachhaltige Mobilität ein.
Unsere Mobilität hat starke Auswirkungen auf den Klimawandel und trägt daher auch einen großen Anteil zu den von der Universität verursachten CO2-Emissionen bei. Es gilt daher, auch weiterhin aktive Mobilität (zu Fuß gehen, Fahrrad fahren), aber auch nachhaltige Mobilitätsformen zu fördern. Aufgrund ihrer an den öffentlichen Verkehr gut angebundenen Innenstadtlage bietet sich eine klimafreundliche Anreise zu den Standorten an.
Wir möchten bei allen unseren Universitätsangehörigen das Bewusstsein für die Auswirkungen ihrer Mobilität schärfen, Alternativen aufzeigen, Diskussion anregen und Vorbild sein. Durch klimafreundliche Anreise und die Nutzung von öffentlichen und CO2-neutralen Verkehrsmitteln für Dienstreisen können wir grüne Mobilität unterstützen.
6. Die Kunstuniversität ermutigt alle Universitätsangehörigen dazu, Mitgestalter*innen des gesellschaftlichen Wandels zu werden.
An der Kunstuniversität Linz gibt es schon jetzt viel Expertise und Kompetenz zu unterschiedlichen Nachhaltigkeitsthemen. Ihre Stärke liegt in der kreativen und kritischen Auseinandersetzung mit einzelnen Gebieten. Dadurch kann sie zum gesellschaftlichen Diskurs und zum Wandel innerhalb und außerhalb der Universität beitragen. Wir fördern Austausch, Diskussion, Kommunikation und Bewusstseinsbildung für umwelt-, generationen- und sozialgerechtes Handeln. Wir verankern partizipativ-angelegte Nachhaltigkeitskonzepte in Forschung, Lehre und Verwaltung, um die Entwicklung der Universität durch aktive Mitgestaltung aller zu ermöglichen.
7. Die Kunstuniversität fördert Kooperation und Beteiligung bei Nachhaltigkeitsthemen und bringt sich aktiv in Netzwerke ein.
Wir vernetzen uns aktiv mit anderen Universitäten und sind Mitglied bei der „Allianz Nachhaltige Universitäten“. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus, stellen gute Praxis zum Weiterdenken zur Verfügung und lernen von anderen Vorreiter*innen und Expert*innen.
Das Nachhaltigkeits-Board wird den internen Austausch zum Themenfeld Nachhaltigkeit fördern, strategische Weiterentwicklung vorantreiben und seine Mitglieder werden als Multiplikator*innen Brücken zu und zwischen den Abteilungen bilden.
8. Die Kunstuniversität denkt Nachhaltigkeit bei der Digitalisierung mit.
Die Kunstuniversität Linz verfügt über viel Expertise im Bereich der digitalen und analogen Medien und beschäftigt sich im profilbildenden Schwerpunkt „Postdigitale Kulturen“ mit den zahlreichen Herausforderungen des digitalen Wandels. Wir wissen, dass digitale Technologien nicht nur ein großes Potenzial für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltthemen in sich tragen, sondern auch enorme Ressourcen verbrauchen. Die Kunstuniversität wird gerade, weil sie Digitalisierung durchaus als Chance für die Verbesserung des Universitätsbetriebs sieht, nach Möglichkeit nachhaltigen, ressourcenschonenden Technologien den Vorzug geben.