Gabriela Mayrhofer
Textilkunst, 2013
Bachelorarbeit
textil·kunst·design
Der Mensch – veranschaulicht in abstrakter Form einer dreiteiligen Darstellung: ein kostbarer Mittelteil, versehen mit Seitenteilen - die jedem Menschen selbst die Möglichkeit bieten, sein Innersten zu schützen, zu verwahren – oder um sich zu öffnen, sich zu zeigen, Beziehungen einzugehen.
Die Dreiteilung des Werkes als Darstellung von Körper, Geist und Seele – dreigeteilt, aber dennoch eins. Nur im Zusammenspiel ergibt sich ein sinnvolles Ganzes, eine sich ergänzende Einheit.
Eins sein.
Die Besonderheit eines Triptychons liegt für mich zudem im Vorhandensein einer Innen- und einer Außenseite – das Dreitafelbild lässt sich öffnen und schließen. Bei religiösen Darstellungen findet sich häufig eine sogenannte Alltags- und eine Feiertagsseite. Die Feiertagsseite befindet sich im Inneren und ist nur zu bestimmten Anlässen zu sehen. Im Alltag ist das äußere, wesentlich schlichtere Bild sichtbar.
Auch bei meinem Triptychon finden sich sowohl eine Alltags- als auch eine Feiertagsseite, der Vorgang des Öffnens und Schließens ist möglich und inhaltlich von Bedeutung.
Der Akt des Öffnens bzw. des Schließens beinhaltet eine starke Aussage. Er ist als Sinnbild zwischenmenschlicher Beziehungen zu sehen, der Wert von Beziehung und Vertrauen wird anschaulich dargestellt. Es liegt nicht nur beim Einzelnen, zu entscheiden, ob oder wann man sich öffnet – es liegt auch in unserem Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen, ob man Einblick erhält. Dieses Innerste benötigt den Schutz gegenseitigen Vertrauens – es ist der verletzlichste Teil im Menschen.
Vertrauen gewährt Einblick.
Betreuer/in: Mag.art. Prof. Beate Luger-Goyer, Univ.-Prof. Mag.art. Gilbert Bretterbauer