Studierende des Instituts Raum und Design
Studienübergreifender Workshop, 2012
Architektur, Industrial Design scionic®, raum&designstrategien, Werkerziehung
Der vierte interdisziplinäre Maiworkshop des Instituts Raum und Design fand in Kooperation mit den Architekturtagen statt, welche dieses Jahr unter dem Titel „geWohnt ungewohnt“ Projekte in Linz und Steyr präsentierten. Von den Studenten der Kunstuniversität Linz wurde für diesen Workshop die holländische Gruppe REFUNC, bestehend aus den Architekten Denis Oudendijk und Jan Korbes, eingeladen.
Das Labor REFUNC kreiert experimentelle Strukturen und mobile Mikroarchitekturen aus weggeworfenen Materialen. Die Müllarchitekten refunktionalisieren nicht mehr gebrauchte Gegenstände zu neuen Objekten, die sich zwischen Architektur, Design und Kunst einordnen.
Der Workshop konnte erstmals gänzlich im öffentlichen Raum stattfinden, da das Architekturzentrum den Platz vor dem Gebäude zu Verfügung stellte.
Unter dem Titel „wohntraum_stadtraum“ sollte die Workshopgruppe eine bewohnbare Architektur aus insgesamt 17 Wassertanks für die Eröffnung des Festivals herstellen. Weitere Müllquellen waren: Kunststoffreste der Firma Transparent Design, Tafelbleche der Firma VOEST sowie ungebrauchte Aluprofile und alte Tische aus dem Keller des afo.
Es gab fünf Gruppen die zwar alle individuell, jedoch immer in Absprache mit den anderen Gruppen an einer gemeinsamen Architektur arbeiteten. Nachdem die Studierenden ihre Ideen kurz skizziert hatten konnte sich der Workshop in den Räumlichkeiten des afo zurückziehen und anhand eines 3D Modells alle Projekte virtuell zusammenführen.
Die Herangehensweise sollte immer unmittelbar in Auseinandersetzung mit dem Recycling-material stattfinden. Experimentieren und der Mut sich auf ein unvorhersehbares Ergebnis einzulassen waren die Aufgaben die REFUNC an die Studierenden stellte. Die einzige Voraussetzung bestand darin keinen Spielplatz, sondern eine sichere Architektur im öffentlichen Raum zu schaffen die von den Bewohnern der Stadt genutzt werden konnte.
Am Ende gab es die PESTO FABRIK, das LOVE HOTEL, einen AUSSICHTSTURM, eine öffentliche KLEIDERTAUSCHKABINE sowie eine BAR mit integrierten Barhockern. Aus den Tafelblechen wurden SITZGELEGENHEITEN hergestellt, die flexibel auf dem Platz bewegt werden konnten.
Das Ergebnis präsentierte der Workshop nach nur 4 Tagen am Abend der Eröffnung der Architekturtage. Den Erfolg konnte man am regen Interesse des Publikums ablesen, welches den ganzen Abend neugierig den Mikrokosmos der Wassertank-Architektur ergründete und gemeinsam mit den Studierenden den öffentlichen Raum bewohnte.
Zeitraum: 29. Mai bis 2. Juni 2012
Präsentationsort: afo, Herbert Bayer Platz 1, 4020 Linz
Workshopleitung: Jan Korbes und Denis Oudendijk, www.refunc.nl
Kooperationspartner: afo: www.facebook.com/architekturtage.oberosterreich