Studierende der Kunstuniversität entwickelten einen Plan, wie man die neue Digital-Uni im ehemaligen Postverteilerzentrum Linz unterbringen könnte.
Der Standort für den Bau der Digital-Uni IT:U im Grüngürtel, im Anschluss an die Johannes Kepler Universität, ist umstritten.
Mehrere Architekturstudierende thematisieren unter dem Titel "so viel Raum... so wenig Handlung" die Standortentscheidung:
In Linz entsteht eine neue Universität. Für die Interdisciplinary Transformation University Austria - kurz IT:U - sollen auf Grünland fernab vom Stadtzentrum neue Gebäude errichtet werden.Während im Stadtzentrum hochpreisige Wohn- und Bürotürme sprießen, werden Nutzungen mit Mehrwert am Stadtrand verortet. Dies geschieht, obwohl es zentral gelegene Bestandsgebäude gibt, die seit langem nicht ausreichend genutzt werden. Postverteilzentrum, Schlachthof oder Nestlé-Areal stehen bereit für neue, vielseitige Nutzungen. Dies kann im Bestand klima- und umweltschonend geschehen.Universitäten sowie ihre Gebäude und Räume sind zentrale, identitätsstiftende Institutionen in Städten. Sie vermögen es durch Studierende, Lehrende und ihre Infrastrukturen ganze Stadtteile als Lebens- und Arbeitsraum sozial und wirtschaftlich zu aktivieren. Über 26.000 Personen studieren in Linz.1 Etwa 3.000 Studierende sollen an der IT:U hinzukommen. Um dem gesellschaftlichen Auftrag einer Universität gerecht zu werden, soll ihr Wirken nicht am Stadtrand verebben, sondern die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Potentiale ins Stadtgefüge integriert werden. Flyer-Text
Seit einem Monat steht mit der Präsentation des Siegerprojektes des Architekturwettbewerbs auch das Aussehen der IT:U fest.
Die Studierenden haben für ihr Infoblatt jenes Modell der geschwungenen Baukörper per Fotomontage an drei alternative Orte gesetzt: Auf das Nestle-Gelände gegenüber dem Design-Center, auf das Schlachthof-Areal hinter der Tabakfabrik und auf das Postverteilzentrum neben dem Hauptbahnhof. Bei allen drei Orten handelt es sich um derzeit ungenutzte und bereits versiegelte Innenstadtflächen.
Bereits 2023 widmeten drei Studierende der Architekturabteilung ihren Semesterentwurf dem Postverteilzentrum und schlugen als Nutzerin die neu entstehende Universität vor. Sie setzten Stockwerkeauf, erweiterten es und entwarfen einen Campus mit Lichthöfen und Freiräumen. Schon seinerzeit bei der Errichtung als Postverteilzentrum war dieses „für hohe Nutzlasten ausgelegt“ worden und sei „durch die massiven Tiefgründungen aus Bohrpfählen für eine Aufstockung geeignet“, wurde festgehalten. Auf einer gesamten Bruttogeschoßfläche von 115.000 Quadratmetern könnten künftig der Lehrbetrieb, Wohnungen für Studierende und Lehrende, Veranstaltungsräumlichkeiten sowie Freizeiteinrichtungen Platz finden. Aber auch weitere Gewerbebetriebe oder Bildungseinrichtungen hätten noch Möglichkeiten zum Andocken.“
postUNI (Semesterprojekt, Sommersemester 2023, Studio typology)
postUNI - post:growth | post:operative | post:position
von Lisa Ackerl, Daniel Schöngruber, Marco Thaller
„so viel Raum… so wenig Handlung“ (Flyer, Collagen und Text, Mai 2024)
Lisa Ackerl, Paul Paptistella, Carlotta Röll, Leon Schlesinger, Daniel Schöngruber, Marco Thaller
Medienberichte
www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/postuni-statt-post-city
kurier.at/ooe/standortwahl-digital-uni-linz
ooe.orf.at
www.sn.at/panorama/oesterreich