Die Welt arbeitet nun schon rund um die Uhr und zerstört damit das „Gewebe“ des alltäglichen Lebens indem sie die Aufeinanderfolge von Tag- und Nachtzeit aufhebt. Es ist nicht verwunderlich, dass Studierende und die künftigen „Kreativen“ dagegen nicht offensichtlich immun sind. Wie betrifft das die Universitätswelt und wie wird sie durch dieses offenbar unvermeidliche Phänomen beeinflusst? Wohin gehen wir? Wie passen wir uns an?“
The world now operates through every hour of the clock damaging the fabric of everyday life by eliminating the alternation of day time and night time. No surprise students and especially the future “creative” class aren’t obviously immune to this. How is the university world related and influenced by this apparently inevitable phenomenon? Where are we going? How are we adopting ourselves?
The workshop is conceived as a 24/7 endurance laboratory exploring some of the ruinous consequences of student behaviors and the future of the struggle between Insomniacs vs Hypersomniacs.
The workshop will explores the various peculiarities of the two factions; energy-vs-drowsiness, Redbull-vs-melatonin, coffee-vs-chamomile, techno-vswhite noise and vigor-vs-idleness.
Atisuffix invites students to sign in for a 6 days 24 hours laboratory to enroll in the struggle where so created group will experience full training session to feel and behave and transform the university according to the two mottos “sleep is a bore”-vs-“ no sleep no utopia”.
Nach einem langen Brainstorming haben wir Tische und Stühle von der Uni auf den Hauptplatz übersiedelt und haben geübt, den Raum zu beobachten und zu beschreiben. Danach begannen wir mit den Menschen zu interagieren, sie zu uns an den Tisch einzuladen und mit ihnen über ihre Wünsche und Visionen für den Hauptplatz zu reden.
“Ein Stammtisch wäre doch toll!”
“Warum nicht ein Stammtisch für die Tauben? Die authentischsten Nutzer und Bewohner des Platzes.”
Ein Stammtisch aus Brot.
In diesem Moment kam der Mann. Er rief die Tauben in merkwürdigen Gurrlauten und sie kamen zu ihm. Aus allen Richtungen und in Scharen. Die Sprache um die Tauben zu rufen hatte er von seinem Opa in Kurdistan gelernt. Wahrscheinlich fühlt er sich wieder zu hause, wenn er das macht. Tauben sind überall gleich. Sie essen Brösel, Brot, Reis, Maisgries.
Tauben zu füttern ist in Linz illegal und die Tauben werden durch die Pille sterilisiert, welche die Stadt jedes Jahr zahlt. Alle Gebäude im Zentrum sind durch Metallspitzen vor den Tauben geschützt. Die Silhouetten der Häuser sehen dadurch haarig aus: die Architektur passt sich an die Tauben an.
Tauben wurden von uns domestiziert: wir haben sie dazu trainiert, unsere Nachrichten von einem Ort zum anderen zu bringen. Mit der Entwicklung der Technologie haben die Tauben ihre Zweck verloren und sind langsam so schmutzig wie die Industriestädte geworden.
Nicht mehr nützlich aber immer noch da. Ratten mit Flügel. Eine Plage!
Es ist nur unsere Schuld, wenn sie sich von unseren Abfällen ernähren und unsere Fassaden mit ihrem ätzenden Kot verschmutzen.
Die Tauben verkörperten sogar den Geist Gottes.
Wir wollten ihre Heiligkeit zelebrieren und die Tatsache, dass sie uns, die Menschheit, bestimmt überleben werden. Dass sie überall und immer existieren.
Wir schufen aus Brot, Mais und Reis Objekte: Teller und Tassen zum Füttern, aber auch Bücher und Tauben selbst. Diese Objekte wurden zu essbaren Reliquien und Opfergaben.
Die grösste Skulptur, ein Mensch mit offener Hand voll mit Taubenfutter, wurde das Symbol unserer Verehrung. Wir boten den Tauben einen essbaren Menschen an.
Mit der Prozession durch die Stadt wollten wir so vielen Menschen wie möglich bewusst machen, dass die Zukunft den Tauben gehört. Endpunkt der Prozession war das Dach der Universität, Herrschaftsbereich der Tauben, wo wir unser Opfer und Gaben platzierten.
Und dann warteten wir. Um die Tauben beim Fressen aufzunehmen und den Sound laut über den ganzen Hauptplatz zu spielen. Die Stadt heute gehört den Tauben.
Praise the Pidgeon.
Maiworkshop 2017
space & design + architecture
with ATI suffix
We started to find ourselves in goofy situations to reach a common sense of topic, sitting with our table outside on the main square of Linz.
Strangers were getting involved in our table and in our project, also the pigeons on the Hauptplatz started suddenly to play the main role in our work.
Pidgeons are considered a plague for the city since we don't need them anymore.
The city poisons and sterilizes them.
Pidgeons had been holy for a long time.
Nowadays they are despised, it is illegal to feed them and there are spikes on every roof.
We wanted to celebrate pidgeons, to create a ritual in their honour.
We created objects out of bread and rice.
We sculpted a human bust out of pidgeon food.
We became Pidgeon Witnesses.
Our procession to spread their word brought us to the rooftop.
Our goal:
to amplify their voices so loud, that the whole Hauptplatz had to listen:
the city belongs to the pidgeons.