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TALK

Durchlässigkeiten. Transluzente Leinwände im Frühen Kino

MI, 11. Dezember 2013, 19.00 Uhr Seminarraum Medientheorien, Werk III ,Reindlstr. 16-18, Linz-Urfahr

Die Medientheorien und MKKT laden zum Gastvortrag von Dennis Göttel.

Durchlässigkeiten.
Transluzente Leinwände im Frühen Kino.

Von der alten Kinogeschichtsschreibung als Kuriosum, von der neueren nur am Rande behandelt, stellen kinematografische Schauanordnungen mit transluzenten Leinwänden eine kleine, aber bemerkenswerte Episode des Frühen Kinos dar. Stellt Charles Musser für die Frühzeit des Films allgemein das Charakteristikum des ‚exhibition driven’ fest, wird dieser Umstand bei der lichtdurchlässigen Leinwand, die von beiden Seiten den Film (und somit auch spiegelverkehrt) schauen lässt, besonders evident.
Der Vortrag stellt Filmprojektionen auf transluzenter Leinwand in drei Räumen vor (Weltausstellung Paris 1900, Bierhallenkintopp in Hamburg, Ladenkino in Berlin) und analysiert deren architektonischen, institutionellen, technischen, soziale und ästhetische Bedingtheiten wie Effekte. Im Zentrum stehen dabei wiederum drei Bilddokumente, die jene Räume vermitteln: Fotografie, Tuschezeichnung und Grundrissplan. Wie dort Leinwände und Kinoräume zur Erscheinung kommen, evoziert schließlich divergierende Bild-Praktiken der Kinohistoriografie.

Dennis Göttel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Dissertationsprojekt zur Geschichte und Theorie der Kinoleinwand.

"Cinématographe géant Lumière", Weltausstellung Paris 1900 © Cinémathèque Française