16. Juni 2016, 19.00 Uhr; Ausstellung bis 31. Juli Atelier Drobny, Aubergstraße 37, 4040 Linz
Robert Oltay (Grafiken) / Lukas Drobny (Schmuck)
Nach langjähriger Bekanntschaft entstand der Gedanke Gemeinsamkeiten der Bereiche Grafik und Schmuck zusammen zu führen - Drobny der Goldschmied, Oltay der bildende Künstler. Die Arbeiten werden im neuen Drobny Atelier in Urfahr präsentiert.
Die Zusammenarbeit wurde zur Symbiose deklariert. Der Titel geborgt aus der Evolutionsgeschichte unserer Erde, Symbiose als Katalysator von Entwicklung. Das Material ist im gegebenen Fall der verbindende Werkstoff Metall. Oltay bearbeitet die von Drobny bereitgestellten Silber- und Messingplättchen mit Säure und Stahlnadeln, graviert Miniaturen und überwindet so den Widerstand des harten Materials. Ein Zyklus behandelt den „Eifelturm von Linz“, die Stahlkonstruktion der Eisenbahnbrücke aus dem Jahre 1900, die eben noch den Abrissarbeiten metallischen Widerstand leistet: Eine Anspielung auf die wunderbaren Bilder Robert Delaunays und seinem von Guillaume Apolinaire tituliertem orphischem Kubismus. Delaunay thematisierte 1909 in einem berühmten Zyklus den 1889 fertiggestellten Eifelturm: Stahl als symbolträchtiges Material in der Stahlstadt Linz.
Weiter führend wurden Tiefdrucke (grafische Arbeiten) dieser Gravuren mittels einer schweren Radierpresse im Atelier Oltays angefertigt. Zumeist handelt es sich um Unikate, manchmal noch mit Stift und Farbe nachbearbeitet. Oltay und Drobny erlebten jeweils mit künstlerisch freier Hand und gegenseitigem Vertrauen während des Produktionsvorgangs immer wieder „fruchtbringende“, also symbiotische Aspekte. Die geätzten und gravierten Metallplättchen Oltays unterziehen sich in Drobnys Werkstätte einer Verwandlung: Aus unterschiedlichen Materialien, wie Silber, Gold, Kupfer und Edelstahl wird aus einem zweidimensionalen, geätzten und gravierten Objekt eine dreidimensionale Skulpur als Schmuck am Körper.