Eröffnung: 19.10.2014, 19.30 Uhr; Ausstellung bis 14.12.2014 Galerie Thiele, Klosterstrasse 16, 4020 Linz
Arbeiten von Monika Pichler
Zur Eröffnung spricht: Stella Rollig, Direktorin Lentos Kunstmuseum Linz
Seit bald 25 Jahren wohnt Monika Pichler in einem Haus am Flussufer.
Die ständige Bewegung des Flusses vor ihren Fenstern prägt sich ein und inspiriert die Künstlerin, Bilderserien zu schaffen, deren Geschichten am Wasser spielen.
Die kontinuierliche Bewegung des Wassers beruhigt. Zugleich hat der Fluss eine Kraft, die nicht berechenbar ist. Das Zusammenspiel von Ruhe und Unberechenbarkeit, das auch das Leben prägt, ist die zentrale Thematik, die ihre Arbeiten durchzieht.
Nach dem Hochwasser von 2002 beginnt Pichler, Szenen am Donauufer in Alturfahr zu fotografieren. Daraus entsteht die Siebdruckserie „An der Donau“. Erstmals arbeitet sie mit Schwarz-Weiß-Drucken, die sie koloriert, um die Drucke „alt“ erscheinen zu lassen. Denn als sie 2004 die Donau fotografiert, war bereits bekannt, dass sich das Ufer durch den Bau einer Hochwasserschutzmauer verändern würde. Die Fotografien würden bald nicht mehr der Realität entsprechen.
Das Kolorieren ist auch in den neuesten Siebdrucken eine wichtige Methode, die ihre digitalen Fotomontagen malerisch erscheinen lässt.
Arbeiten wie „into the future“ oder „Archeron“ sind aus vielen verschiedenen Fotos zusammengesetzte Montagen.
In den letzten Jahren prägen viele Reisen den Blick der Künstlerin auf die Welt neu. In den großformatigen Fotomontagen verwendet sie viel verschiedenes Bildmaterial, um neue Landschaften entstehen zu lassen, die es so nirgendwo auf der Welt gibt. Die Protagonisten in den Bildern wurden in Europa, Marokko und Indien fotografiert. Manche stammen aus dem persönlichen Umfeld der Künstlerin. Sie tauchen jedoch anonymisiert in den Bildern auf: Oft sind die Personen in Rückenansicht gezeigt oder grob gerastert und dadurch abstrahiert. Aber auch das Unheimliche und Unbegreifbare sind Elemente, die in diesen Arbeiten eine Rolle spielen. Persönlichen Erlebnisse und Traumsequenzen führten zur Entstehung der Bildkomposition. Manchmal geht Pichler von einer bestimmten Fotografie aus, die sie einbauen will. In den neuen Siebdrucken integriert die Künstlerin auch Fotografien, die ihre Tochter zeigen. Was man sieht, ist offen für Interpretationen, so dass die BetrachterInnen eine eigene Geschichte entdecken können.
Auch eine Serie von kleinformatigen Arbeiten, die Wasserspiegelungen zeigen oder die Ansichten von Flussläufen von oben, sind Teil der Ausstellung. Das Wasser als prägendes Bildmotiv verbindet die einzelnen Arbeiten der Ausstellung, die letztlich dem Leben gewidmet sind.
www.galerie-thiele.at