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AWARD

forum Stipendium 2024

Das  forum Stipendium 2024 erhält Veronika Platz.

Wir gratulieren recht herzlich!

Heuer wird das Stipendium von der Energie AG Oberösterreich gesponsert, einreichen konnten wie jedes Jahr Mitglieder des „forum“, die ein Studium an der Kunstuniversität Linz abgeschlossen haben. Das Stipendium wurde im feierlichen Rahmen der Sponsionsfeier am 28. Juni 2024 verliehen.

Jury
Alexandra Grausam, Mitbegründerin und Leiterin (bis 2023) des Kunstvereins das weisse haus, Wien Leiterin der Plattform AWAY Art Residencies, Kuratorin für Kunst am Bau Projekte der BUWOG, freischaffende Restauratorin für Gemälde und zeitgenössische Kunst,
Elsy Lahner, Mitbegründerin und Leiterin (bis 2011) des Kunstvereins das weisse haus, seit 2011 Kuratorin für zeitgenössische Kunst ab 1945, Albertina, Wien
Alexander Römer, Architekt, Designer und Zimmermann, Initiator des internationalen Netzwerks Constructlab, Berlin.

Jurybegründung
Aus 43 sehr guten Einreichungen, die viel Potential sichtbar gemacht haben, wählte die Jury das Projekt "Kunsturbanismus?!" von Veronika Platz aus. 
In ihrem Forschungsvorhaben untersucht Veronika Platz anhand unterschiedlicher Kunst im öffentlichen Raum Projekte, wie Teilhabe und Selbstermächtigung sowie Raumaneignung durch die BewohnerInnen funktionieren und wie sie dazu beitragen können, das Zusammenleben zu unterstützen.
Mit Fragestellungen wie "Wem gehört die Stadt?" lotet sie dabei die Grenzen von Gestaltung zwischen Architektur, bildender Kunst und Öffentlichkeit aus um die erfahrbar gewordenen Zwischenräume und Barrieren nutzbar zu machen.
Ihre Untersuchungen hinterfragen damit auch etablierte Vorgehens- und Sichtweisen, eröffnen schlussendlich die Sicht auf neue Experimentierfelder und schaffen Freiraum für unkonventionelle Ansätze. Künstlerische Positionen aus pragmatischer Ausgangslage können so zu neuen Resonanzräumen führen.
Der enorme Umfang des Vorhabens wird zwar nicht durch das forum Stipendium abgedeckt werden können, die Jury betont aber, dass diese künstlerische Forschungsfrage zukunftsweisend ist und die aus diesem Vorhaben geplante Publikation essentiell sei.

Rektorin Brigitte Hütter freut sich: „Das Stipendium für Veronika Platz ist ein Zeichen der Wertschätzung, um die Qualität ihres forschenden und künstlerischen Schaffens anzuerkennen. Wir von der Kunstuniversität Linz sehen unsere Absolventen und Absolventinnen auch als Vorbilder, die junge Menschen ermutigen können, ein künstlerisches Studium zu beginnen. Das forum - Kunstuniversität Linz leistet hier stets eine hervorragende Zusammenarbeit mit den Partnern, die das Stipendium sponsern.“

CEO der Energie AG Oberösterreich Dr. Leonhard Schitter meint:
„Als Energie AG ist es uns ein besonderes Anliegen, Kunsttalente zu fördern. Sie betrachten unsere Gesellschaft aus anderen Winkeln und zeigen uns so neue Perspektiven auf. Wir unterstützen daher das „forum Stipendium 2024“ der Kunstuniversität Linz, weil es den gegenseitigen Austausch und die Vernetzung zwischen Studierenden, Lehrenden und Absolvent*innen fördert. Als Energie AG glauben wir fest daran, dass kulturelle Vielfalt und Partnerschaften ein zentraler Schlüssel für eine positive Klimazukunft sind, weil sie die Zusammenarbeit fördern. Nur gemeinsam können wir so unseren Kindern und zukünftigen Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlassen.“

Beschreibung des  geplanten Vorhabens
Kunsturbanismus?!
Im Katalog #5 von KÖR Wien wird die Verbindung von Stadtentwicklung und Kunst im öffentlichen Raum betont. "Eine entscheidende Rolle spielt sie dort, wo es um die Übergänge und Grenzbereiche zwischen Kunst und Stadtgesellschaft, politischem Denken und sozialen Handlungsstrategien geht. Kunst schreibt sich konstruktiv in die Neugestaltung gesellschaftlicher Räume ein, indem sie interdisziplinäre Diskurse übernimmt."  
Gleichzeitig zeigt die Praxis und Erfahrung der Beteiligten, dass Projekte oft durch behördliche und rechtliche Hürden verhindert werden. Mit der vorgelegten Arbeit will ich einerseits bereits umgesetzte Kunstprojekte untersuchen, die über den reinen skulpturalen Charakter hinausgehen und Räume schaffen, die zur Teilhabe an der Stadt einladen. Andererseits werden Projekte aus Landschaftsarchitektur und Architektur betrachtet, die in ihrer Ausführung Baunormen herausfordern und somit einen neuen räumlichen Mehrwert erzielen. Partizipative, performative oder temporäre Projekte sind hier explizit nicht gemeint. Als Ergebnis der Recherche an der erwähnten Schnittstelle entstehen Strategien, die, postdisziplinär, eine barrierefreiere Umsetzung zukünftiger Planungsvorhaben/Kunstprojekte möglich machen. Zusammenfassend wird die Arbeit als Handbuch vorliegen. Anhand eines Entwurfs mit potenzieller Umsetzung wird abschließend verdeutlicht, wie die erarbeiteten Strategien in der Praxis angewandt werden können. Das Ziel ist die Förderung eines zeitgemäßen, experimentellen Stadtumbaus mit solidarischen und feministischen Praktiken, der, und das ist essenziell, wiederholbar zur Transformation der Städte beiträgt.

DI Veronika Platz MA, geboren 1987, studierte Architektur an der TU Wien sowie Raum & Design Strategien bei Ton Matton an der Kunstuniversität Linz, das sie 2016 abschloss.
www.veronikaplatz.com

v.l.n.r: Katharina Kloibhofer MA, Mag.a Brigitte Hütter, MSc, DI Veronika Platz MA, Dr. Leonhard Schitter, © Mark Sengstbratl

Skizze aus dem Arbeitsvorhaben, ©Veronika Platz