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TALK

Die Femme Fatale und das kleine Schwarze. Eine untrennbare Einheit?

14. Dez. 2009, 14.00 bis 15.30 Uhr Hauptplatz Hörsaal A

Vortrag von Marisa Buovolo zur Mode- und Kostümgeschichte im Film.
Initiiert und organisiert von der Abteilung Medientheorien am Institut für Medien in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Textil/Kunst & Gestaltung.


Die Femme Fatale und das kleine Schwarze.
Eine untrennbare Einheit?
Film und Mode

Rachsüchtige Ehefrauen, unwiderstehliche Mörderinnen, unberechenbare Verführerinnen: die Femmes Fatales des Film Noirs aus den 1940er Jahren waren alle mit gefährlicher Schönheit, sexueller Aggressivität und Zerstörungslust ausgestattet. Ihr Erkennungszeichen: ein kleines Schwarze. Wenn auch in verschiedenen Varianten wurde das schlichte, schwarze Satinkleid zur Chiffre schlechthin der bedrohlichen Femme Fatale, die als Herausforderin der patriarchalischen Ordnung am Ende zerstört oder domestiziert wurde. Seit den 1980er Jahren zeichnen sich allerdings neue Inszenierungsmodelle der Femme Fatale ab, ein klares Zeichen, dass die Geschlechterrollen in Bewegung geraten sind: Wurden die skrupellosen Verführerinnen von gestern im schwarzen Satinkleid immer wieder „bestraft“, entgehen die „neuen“ Protagonistinnen des so genannten „Neo Noirs“ dem früher in ihre „zweite Haut“ von Anfang an eingeschriebenen Todesurteil. Aber wie funktionieren die dress-codes der modernen Femme Fatale? Was ist aus dem sinnlichen kleinen Schwarzen geworden?

Nach dem Einführungsvortrag zum Thema werden wir uns in dem Workshop anhand zahlreicher Filmausschnitte mit diesen Fragen auseinandersetzen und die Inszenierung und Konstruktion der filmischen Femme Fatale aus einer filmwissenschaftlichen, mode- und kulturhistorischen Perspektive beleuchten und diskutieren.

Kurzvita Marisa Buovolo
Italienerin, Dottore der Soziologie, lebt in Hamburg und arbeitet als freie Publizistin und freie Dozentin an verschiedenen deutschen Hochschulen (Mainz/ Seminar für Filmwissenschaft, Ludwigsburg/Filmakademie, Hamburg/ Medienkultur, Universität Lüneburg/ Kulturwissenschaften, ifs köln, Weiterbildung Kostümbild) und an Modeakademien (AMD- Akademie für Mode und Design Hamburg, Berlin, München und Düsseldorf). Ihre Schwerpunktthemen: Geschlechterbilder in den Medien und die Wechselbeziehung zwischen Film und Mode, die sie aus einer soziologischen sowie kulturhistorischen Perspektive betrachtet.

Plakat.pdf

© Doris Diensthuber