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sites / non-sites

Exkursion nach New York City, 17.-27. April 2012

Unter der Perspektive Orte – Nicht-Orte (sites – non sites) machten Studierende und Lehrende der Studienrichtungen Medienkultur- und Kunsttheorien, Zeitbasierte Medien, Bildende Kunst und Zeitbasierte und interaktive Medien eine Forschungsexkursion nach New York City.

Die Metropole New York ist nicht nur ein historischer Ort, sondern auch ein Global Player innerhalb der vernetzten Weltgesellschaft. Als historischer Ort stellt New York einen Raum für soziale Beziehungen zur Verfügung. Heute verleihen z.B. die mikrokulturellen Umgebungen der ethnischen Viertel in Brooklyn ihren Bewohner/innen spezifische Identitäten. Früher waren es die Viertel des historischen Manhattans (wie im Ellis Island Immigration Museum zu sehen ist). UNO, Wall Street und Statue of Liberty stehen für die Verankerung kosmopolitischer Unternehmen, Institutionen und Ideen. Als Global Player aber generiert New York Nicht-Orte (JFK Airport, Ground Zero, Pennstation) und mutiert selbst zu einem Nicht-Ort/non-site.

Non-sites sind temporäre Räume der Über- bzw. Postmoderne mit generalisiertem Ambiente. Es sind Übergangs- und Transit-Räume des Provisorischen, ohne soziale Verankerung, rein funktional bestimmt, aber mit vielfältigen meist konsumorientierten Identitätsangeboten wie dem Broadway, der 5th Ave, dem Madison Square Garden oder dem berühmten Kaufhaus Macy's. Diesen non-sites ist der Zusammenbruch der Zeitlichkeit immanent (Staten Island), sie führen zu einer "Pastichisierung" und damit zu einer kulturellen Verflachung, die man in Vierteln wie SoHo oder dem East Village beobachten kann.

Von diesem Ausgangspunkt ausgehend haben wir wissenschaftlich und künstlerisch die Gentrifizierung Manhattans und die Funktion, die Kunst, Design und Mode dabei erfüllen, untersucht, uns mit Reisen und Tourismus als Kultur- und Wahrnehmungtechnik beschäftigt, Interviews geführt, recherchiert, gesammelt, fotografiert, gefilmt, Soundtexturen aufgenommen, geschrieben, gezeichnet, besichtigt und immer wieder diskutiert.

Transformationen des urbanen Raums wie die Umwandlung von Industriezonen und Brachland haben uns interessiert (Highline, Dumbo). Disneyfizierung und Touristisierung städtischer Architekturen und und neue Wahrnehmungspraktiken wie Audio Guides oder Urban Displays wurden erprobt. Auch politische, künstlerische und mediale Interventionen gegen Gentrifizierung und Disneyfizierung wie Off-Kunstszene, Queer Spaces oder Occupy Aktionen haben wir ge- und besucht.

Die entstandenen und entstehenden Arbeiten werden im Sommersemester 2013 in einer Ausstellung zu sehen sein.

Fotos © Tobias Hagleitner