Henning Engelke, neuer Kunstgeschichte-Professor an der Kunstuni Linz, widmet sich in seiner Antrittsvorlesung Stan Brakhages Heimkino und der Kunstwelt der 1970er Jahre.
1974 beschrieb die Kunst- und Filmkritikerin Annette Michelson den „leeren Bildkader oder die leere Leinwand“ als „Symbol oder Emblem avancierten Filmemachens“. Michelson bezog sich auf die Medienreflexion des zeitgenössischen Minimalismus. Aber was passiert, wenn man Michelson wörtlicher auffasst, als sie es beabsichtigte? Das ist der Ausgangspunkt des Vortrags von Henning Engelke, seit dem Wintersemester 2024/2025 Professor für Kunstgeschichte an der Kunstuniversität Linz. Dabei nimmt er die Kinoleinwand im Haus des Experimentalfilmers Stan Brakhage in den Rocky Mountains in den Blick: Was auf ihr und um sie herum vor sich ging, welche Rolle sie im künstlerischen Prozess spielte, in welche psychologischen, familiären und sozialen Dynamiken sie eingebunden war und welches Licht sie auf die offiziellen Leinwände des Kunstsystems wirft.
2023/2024 war Henning Engelke Gastprofessor für Kunstgeschichte an der Kunstuniversität Linz. Von 2018 bis 2023 DFG-Heisenberg-Projekt „Transdisziplinäre Netzwerke des Medienwissens“ an der Philipps-Universität Marburg. Er promovierte 2005 in Göttingen mit einer Arbeit zu „Bildstrategien im ethnographischen Film“, 2015 habilitierte er in Frankfurt. Seine Habilitationsschrift behandelt die Geschichte des amerikanischen Experimentalfilms. 2018/2019 war er Visiting Scholar am Department of Cinema Studies der New York University.
Antrittsvorlesung Professur für Kunstgeschichte: Henning Engelke
Wann: Mittwoch, 5. März um 18:00 Uhr
Wo: Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, 5. OG, Hörsaal C
Die Begrüßung erfolgt durch Rektorin Brigitte Hütter.
Die Teilnahme ist mit Anmeldung bis 28. Februar unter veranstaltungen@kunstuni-linz.at möglich.