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Anarchive Künstlerischer Forschung

17. April. 2023, 11.30 bis 13.00 Uhr ONLINE

Die Abteilung Künstlerische Wissenspraktiken lädt zum Vortrag von Michael Hiltbrunner über Anarchive Künstlerischer Forschung. Eine Veranstaltung im Rahmen des Seminars „Geschichte(n) der künstlerischen Forschung“ von Prof. Dr. Amalia Barboza Michael Hiltbrunner über Sammlungen und Archive: „Ich habe vergessen, woher ich das habe, aber offenbar ist für Anarchist:innen das Archivieren der eigenen Geschichte fundamental. Offenbar hat es zu tun mit der Niederschlagung der Kommune in Paris, die zu wenig dokumentiert wurde. Aber vielleicht waren es die Kommunist:innen, schliesslich bezieht sich der Name auf diese revolutionäre Bewegung. So oder so hat es sich mir eingebrannt, schon als Teenager sammelte ich immer ein bisschen, was nötig war. So hat sich bei mir eine kleine Gruppe von Sammlungen eingefunden, von Fanzines, Audiokassetten, Flyer, später auch einige Künstlerbücher und andere Artefakte. Und ich konnte anderen dabei helfen, ihre Archive zu strukturieren, insbesondere in der forschenden, experimentellen und aktivistischen Kunst. Ganze Bestände sortiere ich, wähle aus, was aufbewahrt wird, strukturiere den Bestand, beschreibe ihn, packe ihn um, mache ihn bekannt mit Wiki-Eintrag, mit Ausstellungen, Publikationen. Es ist eine aktivistische Logik, die mich antreibt. Nicht die anderen sollen die Geschichte schreiben.“  Michael Hiltbrunner, Dr. phil, wohnhaft in Zürich. Hat zur Erzählung Blaubart promoviert, war von 2005 bis 2023 an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK in der Kunstforschung tätig und leitete mehrere Forschungsprojekte zu Archiven forschender, experimenteller und aktivistischer Kunst. Er erschloss die Archive von Serge Stauffer, Doris Stauffer und anderen Mitbegründenden der F+F Schule für Kunst und Design, bei ihrer Gründung 1971 ein Zentrum für Radical Education. Zur Geschichte der Schule realisierte er von 2019 bis 2022 die online Archiv-Ausstellung F+F 1971, www.ff1971.ch. Nach Abschluss der Anstellung an der ZHdK ist er seit März 2023 im Rehmann-Museum Laufenburg als Kurator tätig und freischaffend als Kurator und Archivspezialist, etwa für die Shedhalle Zürich. Am 20. Mai eröffnet im Kunstmuseum Solothurn die von ihm initiierte und co-kuratierte Ausstellung „Ja, wir kopieren! Strategien der Nachahmung in der Kunst seit 1970“.  Die Veranstaltung findet Online via Zoom statt. Der Zugangscode wird auf Anfrage an amalia.barboza@kunstuni-linz.at zugesendet. Plakat.pdf

Plakat zum Gastvortrag von Michael Hiltbrunner, April 2023